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Beim Automobilhersteller Daimler verschärft sich der Streit zwischen Vorstand und Betriebsrat um die Verlagerung von Produktionsstätten. Der Daimler-Vorstand prüft seit Monaten eine Verlagerung des Modells in das Werk nach Amerika.

Frankfurt - Beim Automobilhersteller Daimler verschärft sich der Streit zwischen Vorstand und Betriebsrat um die Verlagerung von Produktionsstätten. "Ob ein Vorstand etwas taugt, zeigt sich daran, ob er die Beschäftigung sichert", sagte Betriebsratschef Erich Klemm der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Er appelliert an Vorstandschef Dieter Zetsche, auch die nächste Generation der C- Klasse in Sindelfingen zu produzieren.

Der Daimler-Vorstand prüft seit Monaten eine Verlagerung des Modells in das Werk nach Amerika. Mit Blick auf die für Dienstag erwartete Entscheidung mobilisiert die IG Metall zum Wochenbeginn die Beschäftigten, um einen Stellenabbau im Sindelfinger Stammwerk zu verhindern. Ohne C-Klasse sind dort laut Betriebsrat mehrere Tausend Arbeitsplätze gefährdet.

Bisher wird die C-Klasse in Sindelfingen (Kreis Böblingen) sowie in Bremen, Südafrika und China produziert. Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm hatte zuletzt gewarnt, dass bei einer Verlagerung allein in Sindelfingen 3000 Arbeitsplätze in Gefahr sind.

Auf einer Betriebsversammlung am Montag (30. November) sollen die Beschäftigten im größten deutschen Pkw-Werk des Konzerns Angaben des Betriebsrates zufolge über die Lage informiert werden.

Am Dienstag ist eine Protestaktion vor den Toren des Werkes geplant. Dort wollen mehrere tausend Beschäftigte an den Vorstand appellieren, die Produktion der meistverkauften Baureihe von Daimler nicht zu verlagern. In Sindelfingen arbeiten mehr als 20.000 Menschen in der Fertigung, 4500 bauen die C-Klasse.