„Die Zeit drängt“: Stefan Ehehalt, Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamtes. Foto: Leif Piechowski/Leif-Hendrik Piechowski

Eine allgemeine Impfpflicht als Ausweg aus der Coronokrise? Stefan Ehehalt, Leiter des Gesundheitsamts in Stuttgart, erklärt, warum er dies für immer plausibler hält.

Stuttgart - In der Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht hat sich der Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamtes, Stefan Ehehalt, zu Wort gemeldet. Unserer Zeitung sagte Ehehalt: „Die Zeit drängt. Viele Möglichkeiten gibt es nicht. Die Argumente für eine allgemeine Impfpflicht werden von Tag zu Tag einleuchtender und besser.“

Zur Begründung erklärte er, die Durchimpfungsraten würden in den vergangenen Wochen nur noch langsam ansteigen: „Die Zweifel, dass weitere Aufklärungsmaßnahmen und niederschwellige Impfangebote allein nicht die notwendige Wirkung erzielen, sind berechtigt.“

Das Ziel: 90 Prozent der Menschen sollten geimpft sein

Ehehalt betonte: „Wir wissen, was zu tun ist, schaffen es auf die bisherige Weise in absehbarer Zeit jedoch vermutlich nicht.“ Die sich daraus ergebenden möglichen Folgen für die gesamte Gesellschaft, auch für die Geimpften, seien überaus belastend und nicht dauerhaft zumutbar. Es müssten etwa 90 Prozent der Menschen geimpft sein, um die Kontakteinschränkungen aufheben zu können. „Davon sind wir, nicht nur in Stuttgart, noch viel zu weit entfernt.“