Aufgrund der drohenden Energieknappheit suchen viele Menschen unter Hochdruck nach neuen Lösungen. Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Ein Bürger aus Waldenbuch will eine PV-Anlage in seinem Garten aufbauen. Der Gemeinderat erkennt die Chancen – sieht aber auch Risiken.

Fotovoltaik-Anlagen auf dem Dach gehören heute in vielen Kommunen zum Stadtbild. Doch was ist mit Sonnenstrom-Paneelen, die Bürger unabhängig vom Gebäude auf ihrem Grundstück installieren wollen? In Waldenbuch muss der Gemeinderat darauf nun eine Antwort finden.

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Ein Eigentümer möchte in seinem Garten am Südhang über dem Aichtal eine 36 Quadratmeter große Modulfläche aufbauen und könnte damit Vorbild für andere Hausbesitzer werden, die angesichts der drohenden Energie-Engpässe schnell auf regenerative Alternativen umsteuern wollen.

Leute suchen dringend Lösungen für Energie

Der Bauantrag, über den wegen seines Signalcharakters erst nach einer intensiven Diskussion entschieden werden soll, zeigt: Die Bürgerinnen und Bürger suchen unter Hochdruck nach neuen Lösungen. Im aktuellen Fall plant der Bauherr im unteren Teil seines Grundstücks am Panoramaweg außerhalb des Baufensters eine acht Meter lange und 4,5 Meter hohe PV-Anlage. „Dieser Fall ist bedeutsam, weil er Folgefälle nach sich ziehen könnte“, gab der Bürgermeister Michael Lutz zu bedenken.

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Wildwuchs will der Schultes vermeiden. „Ich warne vor Schnellschüssen. Dann kommt der nächste und stellt in seinem Garten ein Windrad auf“, mahnte er. Man dürfe auch die Wirkung auf den Charakter des Ortsbilds nicht aus den Augen verlieren. Die Sprecherin der Grünen-Ratsfraktion, Maria Rapp, zeigte sich angesichts der derzeitigen Energie-Lage offen für einen Paradigmenwechsel. „Wir sollten keine PV-Anlage ablehnen“, sagte sie. Die CDU-Fraktion riet dazu, erst mal alle Dachflächen zu nutzen. In den kommenden Wochen wollen sich die Fraktionen in das Thema einarbeiten und dann entscheiden, wie künftig mit entsprechenden Anfragen umgegangen werden soll.