Unter den Beschuldigten in der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind Priester, Diakone und Ordensleute. (Symbolbild) Foto: www.imago-images.de/Christian Ohde via www.imago-images.de

Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche ist noch längst nicht abgeschlossen. Jahr für Jahr kommen neue Beschuldigte und Opfer hinzu.

Im Rahmen der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche hat die eigens eingerichtete Kommission der Diözese Rottenburg-Stuttgart neue Fälle bekanntgegeben. In einer Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass seit dem letzten Jahresbericht 2023 insgesamt 34 neue Beschuldigte identifiziert wurden. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Beschuldigten auf 241, die zwischen 1946 und 2024 gezählt wurden.

 

Die unabhängige Aufarbeitungskommission wurde im Dezember 2021 durch den damaligen Bischof Gebhard Fürst ins Leben gerufen, sie hat ihren nunmehr dritten Bericht vorgelegt.

Unter den Beschuldigten: Priester, Diakone, Ordensschwestern  

Unter den Beschuldigten finden sich 126 Priester, Diakone oder Ordensleute mit Gestellungsvertrag von der Diözese. Weitere 71 Beschuldigte sind Laien, 26 Ordensschwestern und 18 Ordenspriester ohne Auftrag der Diözese.48 Fälle fallen unter die bischöfliche Aufsicht, hätten sich jedoch in anderen Zuständigkeiten ereignet, wie zum Beispiel dem Diözesancaritasverband. 

Die Zahl der Betroffenen ist demnach seit 2023 um 42 auf insgesamt 454 gestiegen. Davon hätten 203 einen Antrag auf Anerkennung ihres Leids gestellt. Die Diözese habe rund 2,9 Millionen Euro gezahlt und zusätzlich rund 205.000 Euro an Therapiekosten für Betroffene übernommen.