Jommelli-Stück wird im Schloss aufgeführt. Foto: Pascal Thiel

Ein Kommunikationsunternehmen aus Mannheim hat eine Geschichte über das Ludwigsburger Schloss geschrieben. Und führt das Stück als Musical im Residenzschloss auf. Premiere ist am 11. März.

Ludwigsburg - Lügen, Intrigen, Leidenschaften und Schlemmereien: Das sind die Zutaten, die das Historische Dinnertheater den Zuschauern in Ludwigsburg servieren will. An neun Abenden zwischen dem 11. März und dem 28. Oktober erzählt das Mannheimer Kommunikationsunternehmen Visual die Geschichte des ehemaligen Hofkapellmeisters Niccolò Jommelli in einem Musical nach. Als Bühne dient das Residenzschloss. „Wir wollen den Ludwigsburgern auf unterhaltsame Weise etwas über die Geschichte ihres Schlosses erzählen“, sagt Dany Thomas, die Geschäftsführerin des Unternehmens.

Die Geschichte: Zwischen 1753 und 1769 war der italienische Komponist Jommelli als Hofkapellmeister am Hof des Herzogs Carl Eugen von Württemberg angestellt. Wieso der Komponist nach 16 Jahren seine Stellung wieder verloren hat, ist nicht bekannt. Hier schreiten die Autoren des Stücks ein – und erzählen ein fiktives Ende mit falschen Freunden und einer untreuen Geliebten. „Für das Bühnenstück haben wir uns intensiv mit der Geschichte des Schlosses auseinandergesetzt“, sagt Thomas. Das Ergebnis: eine eigens für das Schloss geschriebene Geschichte. Bereits zum dritten Mal setzt das Unternehmen dieses Konzept um. Zuvor gab es Vorstellungen in Lichtenberg und Heidelberg.

Musikalisch unterstützt wird das Stück von der Jugendmusikschule Ludwigsburg. Von den insgesamt neun Vorstellungen im Residenzschloss werden zwei im Schlosstheater stattfinden – dem ältesten erhaltenen Schlosstheater in Europa mit originaler Bühnenmaschinerie. Die übrigen werden im Ordenssaal aufgeführt. „Alles ist detailverliebt umgesetzt“, sagt Thomas. „Für die Zuschauer kreieren wir eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert.“ Die Detailtreue hat allerdings ihren Preis: Karten gibt es für 54 bis 110 Euro. Wer dazu ein historisches Drei-Gänge-Menü wünscht, muss noch tiefer in die Tasche greifen: Mit Verköstigung kostet der Abend zwischen 139 und 199 Euro pro Person. „Die Besucher in Lichtenberg und Heidelberg waren von der Vorstellung begeistert“, sagt Thomas.