Der Zoo entwickelt derzeit eine eigene App, die Besuchern mit Mobiltelefon mehr Orientierung in der Wilhelma bieten soll. Allerdings wird sie wohl noch auf sich warten lassen.
Jahrelang ist an der Entwicklung dieser App gearbeitet worden, doch das Projekt wurde immer wieder verschoben. Michaela Hornung, Sprecherin des Finanzministeriums, sagte auf Nachfrage, dass personelle Engpässe der Grund der Verzögerung gewesen seien. Die App sollte eigentlich im vergangenen Jahr der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Mittlerweile wollen sich die Verantwortlichen nicht mehr auf einen genauen Zeitpunkt festlegen, ab wann das kleine Programm für das Mobiltelefon oder Tablet von Besuchern des zoologisch-botanischen Gartens aktiv genutzt werden kann.
Aktuell ist die App in der Testphase
Die Entwicklung der Wilhelma-App ist laut Finanzministerium fast abgeschlossen. Aktuell befinde sie sich in einer internen Testphase. Alle Funktionen werden sorgfältig geprüft, um mögliche Schwächen oder technische Inkompatibilitäten zu identifizieren und – wenn nötig – frühzeitig zu beheben. Erst wenn die Testphase erfolgreich abgeschlossen sei, könne man zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Genaueres sagen, erläuterte Hornung. „Sobald die Testphase abgeschlossen und die reibungslose Funktion der App gewährleistet ist, steht einer Veröffentlichung nichts mehr im Weg“, erklärte Hornung weiter.
Ziel ist die publikumswirksame Vermarktung des Zoos
Ziel der App ist es, die publikumswirksame Präsentation und Vermarktung der Wilhelma zu fördern, hieß es. Es gehe um die Steigerung der Attraktivität, Wissensvermittlung und die Möglichkeiten der Teilhabe. Ob in der App auch zu sehen sein wird, ob eine Gaststätte derzeit geschlossen ist oder ob Besucher sich informieren können, ob besonders stark nachgefragte Bereiche derzeit voll sind, wie etwa die Terra Australis und sie ehr andere Bereiche zunächst wählen sollten, dazu wollte das Finanzministerium keine Angaben machen. Es werde ein Pressetermin geplant, bei dem die App und alle ihre Funktionen vorgestellt werden.
Seit 2018 in der Entwicklung
Die Digitalisierungsstrategie des Landes hatte schon vor längerem in der Wilhelma Einzug gehalten. So wurde während der Corona-Pandemie der Verkauf der Eintrittskarten über das Internet gestartet. „Die Digitalisierung hat auch für die Wilhelma hohe Priorität“, sagte Hornung. Hier sei in den letzten Jahren schon viel gemacht worden. Die Webseite habe seit 2022 ein neues und zeitgemäßes Design erhalten. An den Eingängen erhalten die Besucher auf Bildschirmen aktuelle und für den Besuch wichtige Informationen. Die App werde ein weiterer Schritt sein, die Digitalisierung voranzubringen. Die Gesamtkosten für die App wurden bislang nicht genannt. Seit 2018 befasst man sich mit dem Thema.
Wilhelma im Austausch mit anderen App-Anbietern
Auch andere beliebte Einrichtungen im Land haben Apps entwickelt. Seit 2021 gibt es eine App namens „Monumente 3D“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SGG). Bisher gibt es sie auf Deutsch und Englisch für den Hohentwiel und den Hortus Palatinus in Heidelberg. „Die App kommt auch international sehr gut an und hat entsprechend gute Bewertungen in den App-Stores“, erklärte Hornung. Positive Rückmeldungen erreichen die SSG insbesondere zu den beweglichen Modellen und Hörbildern, wie historische Gemälde, die mit Hörspielen hinterlegt sind. 2022 habe die App den CHNT-Preis (Cultural Heritage & New Technologies) bekommen. Die Wilhelma stehe im Austausch mit der SSG, sagt Hornung, die Erfahrungen aus der Entwicklung der App würden regelmäßig ausgetauscht. Bei der Wilhelma-App handele es sich um ein individuelles Projekt der Wilhelma.