Zwei Mitarbeiter der Firma Tognum prüfen in Friedrichshafen einen Großmotor – Die Maschinenbaukonjunktur kommt 2014 wieder in Schwung. Foto: dpa

Fast 20 Jahre lang hat Ulrich Hermani die Geschicke des Maschinenbau-Verbands VDMA als Landes-Geschäftsführer mitbestimmt. Ab 2014 ist für den 65-Jährigen Schluss. Seit designierter Nachfolger, Dietrich Birk, sieht die Branche gut aufgestellt.

Stuttgart - Der designierte Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Südwesten, Dietrich Birk, erwartet von der neuen Bundesregierung einen unternehmensfreundlichen Kurs. „Zusätzliche Steuern oder eine weitere einschränkende Regulierung des Arbeitsmarkts wären falsche Signale für die Investitionsbereitschaft der Betriebe im Inland“, sagte Birk den Stuttgarter Nachrichten. Birk äußerte zugleich Kritik an den Auswirkungen der Energiewende. „Durch die stark gestiegene EEG-Umlage ist die Preisschraube bereits überdreht. Bei Standortentscheidungen schauen die Firmen noch kritischer, ob und wo sie in Zukunft investieren.“

Der Bundesverband des VDMA trifft sich an diesem Donnerstag und Freitag zur Mitgliederversammlung in Stuttgart. Birk, der einst CDU-Staatssekretär im Wissenschaftsministerium war und noch Mitglied des Landtags ist, übernimmt zum 1. Januar 2014 die Geschäftsführung des Südwest-VDMA vom bisherigen Amtsinhaber Ulrich Hermani.

Als Geschäftsführer wird Dietrich Birk ab 2014 die Geschicke des Maschinenbaus im Südwesten lenken. Foto: Privat

Birk sieht die Firmen in Baden-Württemberg für die Zukunft gut aufgestellt. „Technologisch und qualitativ sind die Firmen in vielen Bereichen führend.“ Auch in Finanzierungsfragen habe sich die Lage der Unternehmen nach der großen Branchenkrise des Jahres 2009 verbessert. „Die meisten Firmen können heute wieder investieren und damit wachsen“, sagt Birk den Stuttgarter Nachrichten. Dennoch müsse sich der Verband auf neue Herausforderungen einstellen, gerade im Bereich neuer Märkte. Man müsse sowohl die Nachfrage bei sehr hochwertigen Maschinenbauprodukten als auch „das schnell wachsende mittlere Marktsegment“ bedienen, sagte Birk. Besonders Abnehmer in Boommärkten wie Indien und China würden derzeit vermehrt gute, aber relativ einfache und günstige Maschinen nachfragen.

Erst Mitte dieser Woche hatte der Ditzinger Werkzeugmaschinenbauer Trumpf bekannt gegeben, die Mehrheit am chinesischen Konkurrenten JFY zu übernehmen. Das Unternehmen aus der Nähe von Schanghai ist anders als Trumpf auf günstige Maschinen spezialisiert.