Dieter Thomas Kuhn liebt immer noch Schlager und Fönwelle. Foto: Lichtgut

Nach 16 Jahren hat Dieter Thomas Kuhn mit „Im Auftrag der Liebe“ wieder ein Live-Doppel-Album veröffentlicht. Im Sommer kommt er zu vielen Auftritten in den Süden.

Stuttgart - Herr Kuhn, stimmt der Eindruck, dass Sie Ihre Schlagerinterpretationen heute noch um einiges schneller spielen als vor einigen Jahren?
Ja, das ist richtig. Aber so richtig aufgefallen ist uns das auch erst während der Endabmischung. Es war nicht unser erklärtes Ziel, die Songs immer schneller spielen zu wollen. Dass wir dennoch hier um einiges zugelegt haben, kommt wohl daher, dass wir immer souveräner spielen. Und dem Publikum gefällt das auch sehr, das zeigen ja die vielen Passagen in diesem Album, in denen lediglich das Publikum singt. Zu den beiden CDs hätten wir eigentlich auch noch eine dritte, eine reine Karaoke-CD hinzufügen können.
Sie veröffentlichen auf der einen CD vor allem schnelle Nummern, auf der zweiten eher langsamere Sachen. Warum das?
Zunächst einmal veröffentlichen wir hier unser komplettes Konzertrepertoire. Die Mitschnitte stammen überwiegend aus unseren Auftritten in Berlin und Hamburg, aber wir haben uns gegen eine chronologische Reihenfolge entschieden, das erschien uns nicht spannend genug. Dazu gibt es auf jeder CD eine Studio-Einspielung wie „Das Model“ von Kraftwerk. Da zeigen wir, wie es weitergehen soll.
„Im Auftrag der Liebe“ ist wohl vor allem ein Dankeschön an die Fans. Wer soll diese Doppel-CD noch alles kaufen, und wann sind Sie wieder live zu erleben?
Wir haben ja einen Vertrieb, also gibt es „Im Auftrag der Liebe“ in allen CD-Geschäften. Streaming und Download haben wir ausgeschlossen. Wer da was macht und verdient, das ist völlig undurchsichtig, für uns bleibt da nichts übrig. Aber auch mit dieser Doppel-CD ist nichts verdient, das ist etwas für die Fans. Bleibt uns das Liebste, der Live-Kontakt zum Publikum. Und da sind wir auch im nächsten Jahr viel unterwegs, vor allem hier im Süden an besonders schönen Konzertorten.