Kupsch war maßgeblich daran beteiligt, dass Rot ein Bürgerhaus bekommen hat. Foto: Zeyer

Für sein ehrenamtliches Engagement wird der Zuffenhäuser Dieter Kupsch ausgezeichnet.

Zuffenhausen - Offiziell war ich überrascht. Inoffiziell habe ich etwas geahnt. Gefreut habe ich mich aber auf jeden Fall“, beschreibt Dieter Kupsch seinen Gemütszustand, als er Anfang Februar einen Brief von Ministerpräsident Winfried Kretsch-mann in den Händen hielt. Darin wird Kupsch mitgeteilt, dass er das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“, umgangssprachlich Bundesverdienstkreuz genannt, verliehen bekommen hat. Überreichen wird ihm die Auszeichnung Innenminister Reinhold Gall am Dienstag, 10. April, im Waldheim auf der Schlotwiese.

Seit 1970 ehrenamtlich tätig

Im Jahr 2006 war Kupsch vom SPD- Ortsverein Rot mitgeteilt worden, man wolle ihn für das Bundesverdienstkreuz vorschlagen. Deshalb war er gebeten worden, eine Aufstellung seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten zu erstellen. Die füllte damals schon mehrere Seiten, mittlerweile sind noch einige hinzugekommen. Begonnen, so erinnert sich der heute 73-Jährige, hatte alles 1970, als er in die Gewerkschaft ÖTV (Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr) eingetreten war. Im Laufe der Jahre kamen dann so viele Ehrenämter in verschiedenen Vereinen und Institutionen hinzu, dass sich Kupsch kaum mehr an alle erinnern kann. Er saß lange für die SPD im Bezirksbeirat, war von Anfang an beim Bund-Länder-Programm Soziale Stadt Rot dabei, hat das Stadtteilbüro betreut und war sowohl Beisitzer als auch Schöffe bei Gericht. Daneben hat er sich unter anderem bei der Arbeiterwohlfahrt, dem Waldheimverein, den Bürgervereinen Zuffenhausen und Rot, dem Roter Handels- und Gewerbeverein und dem Verein der Hundefreunde ehrenamtlich engagiert.

Vor zehn Jahren bekam Kupsch die Landesehrennadel

„Zwei Dinge lagen mir besonders am Herzen, der Roter Stich und die Buslinie 52“, sagt der Zuffenhäuser. Im Dezember 2001 thematisierte Kupsch in einer Bezirksbeiratssitzung die bis dato nicht öffentliche Information, dass die US-Armee die Straße Roter Stich schließen wolle. Gegen Widerstand aus dem Stuttgarter Rathaus und mit Hilfe von empörten Bürgern konnte dieses Vorhaben abgewendet werden. Auch das zweite wichtige Thema hat mit dem Burgholzhof zu tun: Bereits in den 1980er Jahren hatte Kupsch sich als Bezirksbeirat dafür stark gemacht, dass die Buslinie 52 über den Burgholzhof fährt, im Dezember 2002 war es dann endlich so weit. Im selben Jahr gab es noch zwei andere wichtige Ereignisse für den gebürtigen Bad Freienwalder, der seit 1960 in Stuttgart lebt: Nach mehr als drei Jahrzehnten im Innenministerium ging er in den Ruhestand, außerdem bekam er die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Auch in Zukunft gibt es genug zu tun

„Es wird auch künftig nicht an Arbeit fehlen“, vermutet Kupsch. Was sein ehrenamtliches Schaffen angeht, sind die Weichen gestellt. Seit Jahresbeginn ist er Sprecher des Zuffenhäuser Sprengels des Stadtseniorenrates. Hier liegen ihm besonders ein Leitfaden für Ältere sowie eine Urnenwand für den Zuffenhäuser Friedhof am Herzen. Auch der Waldheimverein wird sicher einige Zeit in Anspruch nehmen. An der Motivation von Kupsch hat sich in all den Jahren nichts geändert: „So lange ich anderen Leuten helfen kann und Freude daran habe, mache ich weiter.“