1. Spieltag 07.08.09 20:30 Uhr VfL Wolfsburg:VfB Stuttgart 2:0 (0:0) Foto: Alexander Keppler

Fünf Jahre lang war er Manager beim VfB Stuttgart, zwölf Jahre bei Hertha BSC, jetzt will Dieter Hoeneß aus dem VfL Wolfsburg einen europäischen Spitzenclub machen.

Stuttgart - Fünf Jahre lang war er Manager beim VfB Stuttgart, zwölf Jahre lenkte er die Geschicke von Hertha BSC, jetzt will Dieter Hoeneß aus dem VfL Wolfsburg einen europäischen Spitzenclub machen. Eine spannende Geschichte.

Guten Tag, Herr Hoeneß. Ist ja schon ein paar Jahre her, dass Sie beim VfB Stuttgart waren. Klappt's noch mit Schwäbisch?

(Wundert sich). Aber sicher!

Was ist ein Muggaseggele?

(überlegt) Das kann man mit Worten eigentlich gar nicht beschreiben. Das ist was sehr kleines, ein winzig kleiner Unterschied.

Treffer! Mit dem VfL Wolfsburg sind Sie aber mehr als ein Muggaseggele weg vom Ziel.

Ja, Rang acht ist nach der Vorrunde sicher nicht zufriedenstellend, aber man muss das Ganze ein wenig relativieren. Es ist unglaublich schwer nach einer Meisterschaft den Erfolg einigermaßen zu verstetigen. Da spielen plötzlich viele Faktoren eine Rolle.

Nennen Sie bitte ein paar Beispiele.

Da gibt es plötzlich Anfragen für die Spieler von prominenten Clubs - ob das nun der Wahrheit entspricht oder nicht. Beim einen oder anderen Profi tauchen plötzlich Egoismen auf und so weiter.

Das kommt uns beim VfB Stuttgart ziemlich bekannt vor.

Keine Frage. Es gibt ungefähr zehn Topclubs in der Bundesliga, aber außer dem FC Bayern und vielleicht noch annähernd Werder Bremen hat es keiner geschafft, den Erfolg auf Dauer zu halten.

Es geht wieder los. Wie lauten ihre Ziele?

Wir wollen ins internationale Geschäft.

Sie suchen noch nach Verstärkungen.

Das ist richtig. Wir wollen die Qualität der Mannschaft prozentual noch ein wenig anheben.

Mit Defensivspielern wie Benedikt Höwedes von Schalke 04 oder dem dänischem Talent Simon Kjaer?

Klar ist: Wir machen nichts, von dem wir nicht voll überzeugt sind. Ein neuer Spieler muss zu hundert Prozent zu uns passen und er muss bezahlbar sein.

Sehen wir den Neuzugang schon am Samstag im Spiel beim VfB Stuttgart?

Ganz sicher nicht.

Ganz sicher sind Sie aber als Vorsitzender der VfL-Geschäftsführung der Chef von Trainer Armin Veh.

So sollte man unsere Zusammenarbeit nicht beschreiben, so funktioniert das nicht. Wir tauschen uns natürlich aus, beraten die personelle Situation . . .

. . . und Sie geben ihm den einen oder anderen Ratschlag.

Ich werde mich sicher nicht in die Tagesarbeit einmischen - und Ratschläge gebe ich nur, wenn Armin Veh mich danach fragt.

Sitzen Sie am Samstag neben ihm auf der Trainerbank?

Ich habe gehört, dass er sich das wünscht. Ich muss ihn aber erstmal fragen. Unten ist man näher an der Mannschaft dran. Aber der Platz auf der Tribüne hat auch Vorteile, da hat man einen besseren Überblick.

Sie saßen gegen Ende der Hinrunde noch beim VfB auf der Tribüne. Wollten Sie mal wieder einen Grottenkick sehen?

Nein, ich hatte geschäftlich in Stuttgart zu tun. Außerdem war das Champions-League-Spiel gegen den FC Sevilla, da war der VfB gar nicht so schlecht.

Was trauen Sie dem VfB noch zu?

Das Spiel am Samstag wird schwierig für beide Teams. Wir wollen den Anschluss nach oben schaffen, der VfB muss weg von der Abstiegszone. Die Mannschaft ist mit absoluter Sicherheit besser als ihr Tabellenplatz, und der neue Trainer Christian Gross schafft neue Motivation. Der VfB macht sicher noch einen großen Sprung nach vorn.

Zum Schluss nochmal ein Sprachtest.

Bitte!

Was ist ein Bladdabuzzr?

Hmm.

Das ist ein Kerle wie Sie.

(lacht) Ich poliere zwar meine Glatze nicht, aber ich wasche mir jeden Tag den Kopf. Danke, jetzt weiß ich Bescheid.

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