Der Dieselskandal kommt viele Unternehmen teuer zu stehen. Foto: dpa/Patrick Pleul

Ermittlungen, Rückrufe, Klagen, Bußgelder, Schadenersatz – der Dieselskandal hat Unternehmen bereits zig Milliarden Euro gekostet. Kostspielige Beispiele.

Stuttgart - Der Dieselskandal hat für die betroffenen Unternehmen unterschiedliche finanzielle Folgen, wie ausgewählte Beispiele zeigen.

 

VW

Der Autobauer hatte im September 2015 nach Ermittlungen von amerikanischen Behörden eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben. Das Nachsehen hatten nicht nur die Autobesitzer. Auch Investoren sahen sich getäuscht, weil der VW-Aktienkurs abstürzte. Es geht um unterschiedlichste Klagen. Allein die Musterfeststellungsklage, die der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) 2018 gegen VW eingereicht hatte, kostete VW mehr als 750 Millionen Euro. Der Dieselskandal hat VW bislang rund 32 Milliarden Euro gekostet – Anwaltskosten miteingerechnet, ebenso rund eine Milliarde Euro Bußgeld, das die Staatsanwaltschaft Braunschweig im Jahr 2019 gegen VW verhängt hat.

Daimler

Der Stuttgarter Autobauer, gegen den die Verbraucherschützer eine Musterfeststellungsklage eingereicht haben, muss sich bisher mehr als 20 000 Verfahren infolge des Abgasskandals stellen – die meisten gingen bislang zu seinen Gunsten aus. Ein finanziell großer Brocken fiel in den USA an. Dort hat Daimler im vergangenen Jahr einen Streit mit US-Behörden beigelegt und eine Sammelklage von Verbrauchern mit einem Vergleich abgeschlossen. Insgesamt hat das das den Konzern mehr als zwei Milliarden Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) gekostet. 2019 hatte die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Daimler im Zusammenhang mit einem zu hohen Stickoxidausstoß bei Dieselfahrzeugen ein Bußgeld in Höhe von 870 Millionen Euro verhängt.

Audi

Gegen Audi erging bislang ein Bußgeldbescheid über 800 Millionen Euro von der Staatsanwaltschaft München. Die Geldbuße für die VW-Tochter setzte sich aus dem gesetzlichen Höchstmaß einer Ahndung von fünf Millionen Euro sowie einer Abschöpfung wirtschaftlicher Vorteile in Höhe von 795 Millionen Euro zusammen. Ob Audi Schadenersatz zahlen muss, müssen Gerichte noch klären.

Porsche

Die Stuttgarter VW-Tochter Porsche wurde 2019 von der Staatsanwaltschaft Stuttgart zu einer Geldbuße in Höhe von 535 Millionen Euro verdonnert. Der Grund: fahrlässige Verletzung der Aufsichtspflicht in einer Abteilung des Entwicklungsbereichs.

Bosch

Der Stuttgarter Zulieferer soll die Steuerung für die Manipulationssoftware geliefert haben. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart verhängte im Mai 2019 gegen Bosch ein Bußgeld in Höhe von 90 Millionen Euro „wegen fahrlässiger Verletzung der Aufsichtspflicht“ – im Vergleich zu den Autobauern ein verhältnismäßig geringer Betrag.

Versicherer

Die Prozesskosten für den Dieselskandal haben die Milliarden-Euro-Grenze durchbrochen. Der Gesamtstreitwert liegt bei über neun Milliarden Euro. Der durchschnittliche Streitwert bei 26 000 Euro. Das zeigt eine Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.

VW

Der Autobauer hatte im September 2015 nach Ermittlungen von amerikanischen Behörden eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben. Das Nachsehen hatten nicht nur die Autobesitzer. Auch Investoren sahen sich getäuscht, weil der VW-Aktienkurs abstürzte. Es geht um unterschiedlichste Klagen. Allein die Musterfeststellungsklage, die der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) 2018 gegen VW eingereicht hatte, kostete VW mehr als 750 Millionen Euro. Der Dieselskandal hat VW bislang rund 32 Milliarden Euro gekostet – Anwaltskosten miteingerechnet, ebenso rund eine Milliarde Euro Bußgeld, das die Staatsanwaltschaft Braunschweig im Jahr 2019 gegen VW verhängt hat.

Daimler

Der Stuttgarter Autobauer, gegen den die Verbraucherschützer eine Musterfeststellungsklage eingereicht haben, muss sich bisher mehr als 20 000 Verfahren infolge des Abgasskandals stellen – die meisten gingen bislang zu seinen Gunsten aus. Ein finanziell großer Brocken fiel in den USA an. Dort hat Daimler im vergangenen Jahr einen Streit mit US-Behörden beigelegt und eine Sammelklage von Verbrauchern mit einem Vergleich abgeschlossen. Insgesamt hat das das den Konzern mehr als zwei Milliarden Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) gekostet. 2019 hatte die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Daimler im Zusammenhang mit einem zu hohen Stickoxidausstoß bei Dieselfahrzeugen ein Bußgeld in Höhe von 870 Millionen Euro verhängt.

Audi

Gegen Audi erging bislang ein Bußgeldbescheid über 800 Millionen Euro von der Staatsanwaltschaft München. Die Geldbuße für die VW-Tochter setzte sich aus dem gesetzlichen Höchstmaß einer Ahndung von fünf Millionen Euro sowie einer Abschöpfung wirtschaftlicher Vorteile in Höhe von 795 Millionen Euro zusammen. Ob Audi Schadenersatz zahlen muss, müssen Gerichte noch klären.

Porsche

Die Stuttgarter VW-Tochter Porsche wurde 2019 von der Staatsanwaltschaft Stuttgart zu einer Geldbuße in Höhe von 535 Millionen Euro verdonnert. Der Grund: fahrlässige Verletzung der Aufsichtspflicht in einer Abteilung des Entwicklungsbereichs.

Bosch

Der Stuttgarter Zulieferer soll die Steuerung für die Manipulationssoftware geliefert haben. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart verhängte im Mai 2019 gegen Bosch ein Bußgeld in Höhe von 90 Millionen Euro „wegen fahrlässiger Verletzung der Aufsichtspflicht“ – im Vergleich zu den Autobauern ein verhältnismäßig geringer Betrag.

Versicherer

Die Prozesskosten für den Dieselskandal haben die Milliarden-Euro-Grenze durchbrochen. Der Gesamtstreitwert liegt bei über neun Milliarden Euro. Der durchschnittliche Streitwert bei 26 000 Euro. Das zeigt eine Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.