Ein Fahrverbotsschild für Lastwagen mit Diesel-Motor bi Euro 5 wird an der Max-brauer-Alle aufgehängt. Foto: dpa

Jetzt geht es schnell: In Hamburg treten die ersten Diesel-Fahverbote in Kraft. Die zuständige Umweltbehörde hängt in den betroffenen Straßenzügen bereits entsprechende Schilder auf.

Hamburg - Die bundesweit ersten Diesel-Fahrverbote wegen zu schlechter Luft sollen am Donnerstag kommender Woche in Hamburg in Kraft treten. Wie die Umweltbehörde der Hansestadt am Mittwoch ankündigte, ist vom 31. Mai an eine Sperrung zweier Straßenabschnitte für ältere Dieselautos und Lastwagen geplant.

Die Diesel-Fahrverbote reichen nach Ansicht der Umweltorganisation BUND zur Luftreinhaltung nicht aus. Die bundesweit ersten Durchfahrtsbeschränkungen für ältere Diesel, die nicht die Abgasnorm Euro-6 erfüllen, seinen „zwar ein gutes Signal, aber nicht zielführend“, sagte der Sprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Paul Schmid, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

BUND bleibt bei Forderung der blauen Plakette

„Wir brauchen flächendeckende Fahrverbote, die den Menschen helfen und nicht den Messstationen“, forderte Schmid. Durch die Fahrverbote würden Verkehr und schädliche Stickoxide nur auf andere Straßen verteilt, wo sie aber nicht erfasst würden.

Der BUND verlangt weiter die Einführung einer blauen Plakette, um flächendeckende Fahrverbote praktikabel zu machen. „Wir brauchen eine Umweltzone, die für Stickoxide greift“, sagte Schmid. Die in mehreren deutschen Städten geltenden Umweltzonen würden nur der Reduzierung der Feinstaubbelastung dienen. Der BUND prüfe derzeit, eine weitergehende Regelung zur Luftreinhaltung in Hamburg juristisch durchzusetzen. „Diese Prüfung ist aber noch nicht abgeschlossen.“