Der VW-Konzern hat eingeräumt, dass rund elf Millionen Autos von Mess-Unstimmigkeiten betroffen sind und hat eine Gewinnwarnung für Aktienanleger ausgesprochen.

Wolfsburg - Volkswagen hat bei internen Prüfungen zum Diesel-Skandal Unstimmigkeiten in den Messwerten bei weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen eingeräumt. Bei den betreffenden Modellen gebe es „auffällige Abweichungen“ zwischen den Messwerten bei Tests und im regulären Fahrbetrieb, berichtete das Unternehmen am Dienstag.

Gewinnwarnung ausgesprochen

Die Affäre um Manipulationen bei Abgasmessungen in den USA zwingt Europas größten Autobauer Volkswagen zu einer Gewinnwarnung. Deshalb würden im dritten Quartal rund 6,5 Milliarden Euro „ergebniswirksam zurückgestellt“, teilte VW am Dienstag in Wolfsburg mit. Ein VW-Sprecher erklärte, dass es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme handle. Interne Prüfungen hätten ergeben, dass es die betreffende Steuerungssoftware auch in anderen Diesel-Autos des Konzerns gebe. Betroffen sind weltweit demnach elf Millionen Autos.

Der Konzern stehe in Kontakt mit den zuständigen Behörden und dem Deutschen Kraftfahrtbundesamt, um diese Abweichungen mit technischen Maßnahmen zu beseitigen. Neben einem Imageverlust drohen Volkswagen Strafzahlungen von bis zu 18 Milliarden Dollar, Rückrufkosten, strafrechtliche Folgen sowie mögliche Regressansprüche von enttäuschten Kunden und Aktionären. Die US-Umweltbehörde wirft VW Manipulation von Schadstoffmessungen bei Dieselautos vor. Die Wolfsburger haben Fehlverhalten eingeräumt und versprochen, mit der Behörde zu kooperieren.