Die Hardware-Nachrüstung für Dieselfahrzeuge soll nun doch kommen Foto: dpa

Für die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen sollen Verbraucher nun doch nicht zur Kasse gebeten werden, sagt Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Zunächst war von einem Eigenanteil von 20 Prozent die Rede.

Stuttgart - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will Besitzern von Dieselautos keine Kosten bei einer Hardwarenachrüstung aufbürden. Dies erklärte das Bundesverkehrsministerium. Zuvor waren erste Überlegungen bekannt geworden, dass Autobauer für bestimmte Pkw bis zu einem Preis von 3000 Euro bis zu 80 Prozent der Kosten von Motorumbauten tragen könnten. Autobesitzer müssten dann womöglich bis zu 600 Euro dazuzahlen, wie zuerst das „Handelsblatt“ (Dienstag) berichtete. Es sei sein Ziel, die Kosten für die Halter von Fahrzeugen „bei möglichen Nachrüstungen auf null zu setzen“, so der Minister. Auch Wertverluste für Autofahrer beim Umtausch gebrauchter Diesel will Scheuer vermeiden.

Auch „Spiegel online“ und Tagesschau.de berichten, die Regierung fordere die Fahrzeughersteller zu Nachrüstungen bei der Hardware auf. In einem Konzept des Verkehrsministeriums, das beiden Medien vorliegt, wird allerdings auch der Rückkauf von Fahrzeugen der Euronorm vier und fünf vorgeschlagen. In den Rückkaufpreis solle der Zeitwert der Fahrzeuge eingehen. Zudem solle es einen Ausgleich für einen Wertverlust in Höhe von 20 Prozent geben. Die Angebote für eine mögliche Umrüstung oder einen Umtausch gelten offenbar nur für neun Städte mit einer besonders hohen Luftverschmutzung. Dazu gehörten neben Stuttgart auch München, Düsseldorf, Köln und Frankfurt.

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte zum Thema Dieselnachrüstung, „endlich kommt Bewegung in die Debatte“. Wichtig sei es nun, dass die Hardwarenachrüstungen schnell und auf Kosten der Autoindustrie erfolgen. Dies müsse vorrangig in Städten geschehen, die besonders belastet seien. Dazu zählt auch die baden-württembergische Landeshauptstadt. Der Autokonzern Daimler hält sich in der Debatte bis jetzt bedeckt: „Wir arbeiten an Lösungen“, sagte ein Unternehmenssprecher lediglich. Diese würden „zu gegebener Zeit“ mitgeteilt.