Entscheidend ist, was hinten rauskommt: Nach der Hardware-Nachrüstung soll es weniger Stickstoffdioxid sein. Foto: dpa

Kunden können vorab testen, ob sie die Förderung des Unternehmens erhalten. Das Geld gibt es aber erst nach dem erfolgreichen Hardware-Einbau.

Stuttgart - Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die Nachrüstung für Mercedes-Dieselmotoren der Baureihe OM 651 des Herstellers Dr. Pley freigegeben. Eine Allgemeine Betriebserlaubnis für die Nachrüstung dieser Baureihe hat nach Angaben von Vorstand Stefan Beinkämpen auch der Nachrüster Twintec/Baumot beantragt. Eingebaut werden können die Nachrüstsätze zur Minderung von Stickstoffdioxid in die Euro-5-Dieselmodelle der C- und E-Klasse (220 cdi, 250 cdi), des GLK 220 cdi und der V-Klasse mit der Bezeichnung 220 cdi.

Bis zu 3000 Euro Zuschuss

„Grundsätzlich kann der Kunde den Nachrüstsatz frei wählen“, sagt Eberhard Renz, Pkw-Serviceleiter beim Mercedes-Autohaus Kloz, das sich seit Monaten im Raum Stuttgart dem Thema Nachrüstung annimmt. Vor Oktober, so Renz, sei die Sätze wahrscheinlich nicht lieferbar. Daimler gibt für die Nachrüstung pro Fahrzeug bis zu 3000 Euro Zuschuss, dazu müssen allerdings diverse Bedingungen erfüllt sein. Interessenten können deren Erfüllung mit einer Vorprüfung auf der Homepage des Konzerns testen. Grundsätzlich muss das Fahrzeug seit dem 2. Oktober 2018 auf den Halter zugelassen sein und dieser seit diesem Datum seinen Erstwohnsitz in den vom Bundesverkehrsministerium definierten Schwerpunktregionen haben. Auch Pendler, die maximal 100 Kilometer Luftlinie von der Stadt entfernt wohnen, die die Schwerpunktregion definiert, können profitieren.

Von Januar 2020 an neue Fahrverbote

In Stuttgart sollen von Januar 2020 an streckenbezogene Fahrverbote auf den Hauptdurchgangsstraßen für Euro-5-Diesel gelten. Von ihnen dauerhaft ausgenommen sind laut Entwurf des Luftreinhalteplans Lastwagen und Fahrzeuge mit einer Hardwarenachrüstung. Anlieger sollen für zwei Jahre vom Verbot befreit sein, eben so lange Fahrzeuge mit einem vom KBA freigegebenen Softwareupdate, das der Besitzer schriftlich nachweisen muss. Das KBA hatte zuletzt im Juni einen Pflichtrückruf für rund 60 000 Mercedes GLK 220 angeordnet. Den von Daimler in Aussicht gestellten Zuschuss erhält der Kunde nach Abschluss der Nachrüstung, er muss also in Vorleistung gehen, was von Verbraucherschützern kritisiert wird.