VW-Chef Martin Winterkorn will nicht zurücktreten. Foto: AP

Der Stuhl von VW-Chef Winterkorn wackelt Medienberichten zufolge. Doch er will an der Konzerspitze bleiben und nicht den Fehler Anderer ausbaden.

Frankfurt - Volkswagen-Chef Martin Winterkorn tritt wegen der Vorwürfe um Abgas-Manipulationen in den USA nicht zurück. Es wäre falsch, wenn wegen der schlimmen Fehler einiger weniger, die ehrliche Arbeit von 600.000 Menschen unter Generalverdacht gerät, sagte Winterkorn in einem Video-Statement, das auf der Webseite des Konzerns veröffentlicht wurde. „Deshalb bitte ich um ihr Vertrauen auf unserem weiteren Weg.“

Er versprach rasche und transparente Aufklärung und Wiedergutmachung. Er meinte: „Die Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren unseres Konzerns widersprechen allem, für was Volkswagen steht. Auch ich habe zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Antworten auf alle Fragen.“ Der 68-Jährige betonte: „Es tut mir unendlich leid, dass wir dieses Vertrauen enttäuscht haben. Ich entschuldige mich in aller Form bei unseren Kunden, bei den Behörden und der gesamten Öffentlichkeit für das Fehlverhalten.“

Der in Berlin erscheinende „Tagesspiegel“ hatte zuvor unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtet , das Kontrollgremium wolle den 68-Jährigen an diesem Freitag von seinen Aufgaben an der Konzernspitze entbinden und dafür den bisherigen Porsche-Chef Matthias Müller zum Nachfolger küren.

Lösung nach wie vor gesucht

Nach Informationen suchen die Verantwortlichen aber nach wie vor nach einer Lösung. Infolge der Manipulationen von Abgastests bei VW-Dieselautos in den USA war der Druck auf Winterkorn zuletzt stark gestiegen. Auch Rücktrittsforderungen wurden inzwischen laut.

Ursprünglich sollte Winterkorns Vertrag an diesem Freitag vorzeitig bis Ende 2018 verlängert werden. Diese Option ist aber nach Aussage eines Mitgliedes des Aufsichtsrates bereits vom Tisch.