Elektroauto der Marke Tesla Motors - das ist das Dienstauto der Regionaldirektorin Schelling Foto: StN-Archiv

Die Entscheidung der neuen Regionaldirektorin Nicola Schelling, als Dienstauto ein Elektrofahrzeug der US-Marke Tesla zu nutzen, hat bekanntlich erhebliche Aufregung ausgelöst. Am Mittwoch war es auch Thema im Ältestenrat der Regionalversammlung.

Stuttgart - Im Ältestenrat der Regionalversammlung äußerten sich nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten einige Mitglieder des elfköpfigen Gremiums recht kritisch über den nach ihrer Ansicht offenkundig unsensiblen Umgang Schellings mit dem Thema. Ihre Entscheidung habe für eine Spaltung in der regionalen Familie gesorgt und unerwünschte Schlagzeilen produziert, das sei nicht gerade glücklich gelaufen.

Nicola Schelling nahm übrigens nicht an dem Treffen in der Landeshauptstadt teil. Stattdessen weilte sie in Brüssel bei einer Metrex-Konferenz, was für Network of European Metropolitan Regions and Areas steht – also eine Zusammenkunft der Metropolregionen, Groß- und Ballungsräume in Europa. Dass sie nicht in Stuttgart war, wurde von einigen Räten bemängelt. Allerdings stand Schellings Mitwirkung in Brüssel schon seit Längerem fest, so hielt sie auch die Eröffnungsrede über die Dimension der Metropolregionen. Aus diesem Grund sei ihr Fehlen also nicht zu kritisieren, so die Replik anderer Räte auf derartige Vorhaltungen.

Nicola Schelling hatte sich bereits vor Wochen wegen des „politischen Drucks“ entschlossen, das Elektrofahrzeug dann eben aus eigener Tasche zu finanzieren. Im Ältestenrat gab es nun offenbar Debatten, wie dies denn abgerechnet werden soll. Schließlich wird der Tesla, der auf einem Parkplatz in der Tiefgarage unterhalb der Verbandsgeschäftsstelle steht, auch dort „betankt“. Für die Strom-Abrechnung gegenüber ihrem Arbeitgeber müssen also exakte Daten vorliegen, weshalb die dortige Zapfsäule wohl entsprechend umgerüstet werden müsste.

Mancher Rat will das Thema lieber tieferhängen. Schelling sei Regionaldirektorin, also Chefin der Verwaltung, und habe somit „keine politische Funktion“. Deshalb eigne sich ihr Dienstwagen auch nicht für eine politische Auseinandersetzung.

Generell, so heißt es, sei man in der Sitzung übereingekommen, dass über dieses Auto der Regionaldirektorin künftig nichts mehr in der Zeitung stehen dürfe. Wohl aus diesem Grund verweigerten mehrere befragte Fraktionsvorsitzende die Auskunft beziehungsweise verwiesen auf den Regionalpräsidenten Thomas Bopp. Der erklärt denn auch eher wortkarg, der Tesla sei „mittlerweile eine reine Privatangelegenheit der Regionaldirektorin, und zu privaten Fahrzeugen nehme ich keine Stellung“.