Die Zukunft des VfB II ist entschieden. Die Zweite wird nicht abgemeldet und setzt ihren Spielbetrieb in der Fußball-Regionalliga fort. Eine Änderung gibt es: Der VfB II wird künftig eine reine U 21-Mannschaft sein.
Stuttgart - Eigentlich sollte die Entscheidung erst Ende Februar fallen – so lautete zuletzt die offizielle Sprachregelung. Nun sind die Würfel schneller gefallen, und der Zeitpunkt ist ein günstiger: Vor dem wichtigen Bundesliga-Heimspiel gegen Gladbach kann der VfB schließlich zusätzlichen Rückenwind von den eigenen Fans gebrauchen. Und hier dürften vor allem die Traditionalisten innerhalb der Anhängerschaft vom jüngsten Beschluss aus dem Hause VfB erfreut sein. Er lautet: Nach langer Diskussion ist die Zukunft des VfB II entschieden. Das Ergebnis: Die zweite Mannschaft der Stuttgarter, die in der Regionalliga spielt, wird nicht abgemeldet.
Eine wesentliche Änderung gibt es aber doch: Sollte die Klasse gehalten werden – die Winterpause wird am Sonntag (14 Uhr) im Gazistadion gegen Völklingen beendet – wird der VfB II in der Regionalliga künftig als reines U 21-Team auflaufen. Durch die Entscheidung hat nun auch die aktuelle Mannschaft Klarheit über ihre Zukunft.
„Die zweite Mannschaft spielt in Zukunft als U 21 eine wesentliche Rolle im Übergang zwischen Jugendabteilung und Lizenzspielerbereich“, heißt es in einer Pressemitteilung des VfB, die am Freitagnachmittag verschickt wurde. Hieraus geht auch hervor, dass Marc Kienle die Gesamtleitung als Kaderplaner des VfB II übernehmen wird – und ab der neuen Saison auch als Trainer dieser Mannschaft fungiert.
Hinkel will Fußball-Lehrer machen
Diese Rochade ist auch deshalb notwendig geworden, weil Andreas Hinkel, der die Mannschaft bis zum Saisonende betreuen wird, von Mai an seinen Fußball-Lehrer an der Sporthochschule in Köln machen möchte. Hinkel, dessen Vertrag beim VfB nach dieser Saison endet, hat sich an der Hennes-Weißweiler-Schule beworben, muss aber noch angenommen werden. Kann der ehemalige Nationalspieler mit dem Lehrgang beginnen, wird er aber weiter eng mit dem VfB II verknüpft bleiben. „Für Andreas Hinkel wird der Kontakt zu uns nicht abreißen“, das erklärte der VfB-Sportvorstand Michael Reschke bereits im Trainingslager in La Manga.
„Wir haben uns sehr partnerschaftlich und intensiv über die Optimierungsmöglichkeiten in unserem Nachwuchsleistungszentrum ausgetauscht. Wir sind alle mit den ersten Ergebnissen sehr zufrieden“, ergänzt Reschke nun. Der 60-Jährige, der einst in Leverkusen die zweite Mannschaft abgemeldet hatte, setzte die Diskussion über die Sinnhaftigkeit des VfB II selbst in Gang. Schließlich, so Reschke, sei spätestens mit 21 Jahren entschieden, ob ein Spieler das Potenzial für die Bundesliga habe. Nun präsentiert man in Stuttgart eine weitere Neuerung: Denn Thomas Hitzlsperger wird ab sofort als Direktor die Gesamtverantwortung des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) übernehmen. Er bleibt obendrein weiter Mitglied des Präsidiums des VfB Stuttgart.
Die U 21 muss dauerhaft etabliert werden
„Die Leitung des NLZ ist eine sehr verantwortungsvolle Position. Neben meiner Profierfahrung habe ich zuletzt viele Facetten der Jugendausbildung kennengelernt. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe“, sagt Hitzlsperger, auf den viel Arbeit wartet. Schließlich soll der VfB II trotz prominenter Abgänge die Klasse halten. Dann gilt es, die U 21 dauerhaft zu etablieren.