Diese Aufschrift für Moritz hat das sich das Ehepaar Hornung überlegt. Foto: privat

Wie könnte die Zukunft des Bücherbusses Moritz aussehen? Auf einen Aufruf hin haben sich viele Leser Gedanken gemacht. Sie reichen vom rollenden Laden bis zur Bücherbörse.

Filder - Was soll aus dem ausgedienten Bücherbus Moritz werden? Viele Leser haben sich auf einen Aufruf hin Gedanken darüber gemacht. Wir stellen hier eine Auswahl der Vorschläge vor. Alle sollen bei der Retro Classic am Sonntag, 16. März, präsentiert werden. Dann ist auch Moritz zu sehen:

Fahrendes Kino oder Ort für Ausstellungen

Fahrendes Kino oder Ausstellungsort

Gleich mehrere Ideen hat Astrid Siegfried aus Möhringen. Man könne Moritz für Geburtstagsfeiern vermieten, meint sie. „Bei Kindergeburtstagen wäre das sicher lustig.“ Auch Themenrundfahrten, Ausstellungen oder Filmvorführungen im Bus schweben ihr vor. „Passend wären alte Schwarz-Weiß-Filme“, schlägt sie vor.

Sammelpunkt für Büchertauschbörse

Sammelpunkt für Büchertauschbörse

Für Sabine Spingler-Eggstein aus Birkach ist klar, „dass Moritz auch weiterhin mit Büchern, Lesen, Vorlesen und Literatur zu tun haben muss“. Man könne Stuttgarter Lese- und Literatureinrichtungen vernetzen. Auch für eine Büchertauschbörse würde sich Moritz ihrer Meinung nach eignen. In der Schweizer Stadt Chur gebe es Bücherkisten neben Bänken, die zum Lesen vor Ort einladen, berichtet sie. „Moritz könnte die ehrenwerte Aufgabe übernehmen, die Kisten neu zu bestücken.“ Ebenso könne er samt Vorlesepaten zu Altenheime und Kindergärten fahren.

Ähnlich sieht dies auch Beate Athen aus Vaihingen. Moritz solle „turnusmäßig über die Filder zu den Altenheimen fahren und zu einem Büchertauschbus werden. Gerne würde ich einige meiner Bücher spenden, um einen Anfang zu machen“, schreibt sie. Ihr ist es wichtig, dass Moritz mehreren Stadtbezirken zugute kommt.

Verkehrserziehung für Kinder

Verkehrserziehung für Kinder

Das Ehepaar Müller aus dem Dachswald schlägt vor, Moritz als Spielmobil für die Ganztagsbetreuung einzusetzen oder für die Verkehrserziehung. Auch zur Berufsfindung etwa als Lernprojekt für künftige Autobauer könne man ihn nutzen.

Für viele verschiedene Nutzer

Für viele verschiedene Nutzer

Auch Angelika und Edmund Hornung haben sich etwas überlegt. Moritz solle ein Generationenbus werden. „Den Bus sollten alle Institutionen wie etwa Kirchen, Vereine, die Initiative Lebensraum Möhringen-Fasanenhof-Sonnenberg (Ilm), das BHZ Stuttgart, Pflegeheime, Kindertagesstätten, Künstler und andere benutzen können.“ Möglich seien Ausstellungen, Vorträge, Lesungen und Theater, außerdem Ausflüge mit Leihgroßeltern oder Mentoren, sowie mit Bewohnern von Pflegeheimen oder Ausfahrten zu VfB-Heimspielen für behinderte Menschen. Als bisher Einzige weisen sie darauf hin, dass ein ehrenamtlicher Fahrer gefunden werden muss.

Standesamt auf Rädern

Mobiles Standesamt

Als Treffpunkt für alle, der in die Stadtteile fährt, sieht Karin Seybold aus Sillenbuch den Bus. Und sie hat noch eine Idee: „Gut vorstellbar – und beliebt – wäre es sicherlich, in dem Bus ein kleines, feines mobiles Standesamt einzurichten, das an besonders schönen Standorten Station macht.“

Der Bus als Ort der Integration

Der Bus als Ort der Integration

Georg Rall aus Vaihingen schreibt: Man könnte „eine Rundfahrt machen von Asylbewerberheim zu Asylbewerberheim, damit man den Kindern vor Ort dann vorliest, Theater spielt oder mit ihnen bastelt, so dass man Menschen zusammenbekommt, die sich kennenlernen können.“ Im Sommer könne man sogar vor dem Bus grillen.

Fahrender Lebensmittelladen

Fahrender Lebensmittelmarkt

Auf das Problem im Dachswald, wo es seit einiger Zeit keine Einkaufsmöglichkeit mehr gibt, weist Wolfgang Ziegler hin. „Könnte Moritz nicht zumindest für eine gewisse Übergangszeit diese missliche Lage überbrücken?“, fragt er sich.