Eine andere Welt: Impression von einem Familienausflug in den Kunstpalast Düsseldorf. Foto: dpa/Johannes Neudecker

Museen sollen Lernorte der Gesellschaft sein. Doch bei der Präsentation vieler Ausstellungen geht es weiterhin vor allem um kunsthistorische Korrektheit und die wissenschaftliche Reputation der Häuser. So kann das nichts werden, meint unsere Kunstkritikerin Adrienne Braun.

Stuttgart - Eigentlich sollte man regelmäßige Museumsgänger mit einem Diplom belohnen. Wer offenen Auges die Sammlungen der Kunsthäuser abmarschiert, der weiß, wann die Renaissance war oder was den Impressionismus ausmacht. In der aktuellen Ausstellung zu Hans Baldung Grien in Karlsruhe werden die Besucher aufgefordert, auf den Grafiken die „haken- und schlaufenförmigen Schraffuren“ zu vergleichen. Dafür hätten sie einen Seminarschein verdient, denn im Grunde ist das eine klassische Aufgabe für Studierende der Kunstgeschichte.