Seine Anhänger halten Fotos des inhaftierten Präsidentschaftskandidaten der kurdischen HDP, Selahattin Demirtas, in die Höhe. Foto: AFP

In den kurdischen Gebieten der Türkei stehen sich vor den Wahlen am Sonntag nicht nur die Parteien unversöhnlich gegenüber. Auch in der Bevölkerung fechten Anhänger und Gegner des Präsidenten Erdogan ihre Konflikte aus.

Cizre - Seit zwei Jahren sind die Kämpfe in Cizre nun vorbei, doch oben an der Fassade sind noch immer die Einschusslöcher zu sehen. Die Zentrale der prokurdischen Partei HDP in der türkischen Stadt an der syrischen Grenze war bei den Gefechten der Armee mit der kurdischen PKK-Guerilla im Herbst 2015 schwer beschädigt worden, nur notdürftig ist sie wieder hergerichtet. Alle anderen HDP-Gebäude in der Stadt wurden komplett zerstört, wie Nuran Imir sagt. Die HDP-Kandidatin für Cizre empfängt im „Salon“, einem spärlich möblierten Raum im Erdgeschoss. Doch der Mangel an Möbeln ist offenkundig das geringste Problem der Partei vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei am 24. Juni.