Am 21. Januar verdunkelt sich der Mond – und zeigt sich zudem blutrot. Ein ähnliches Schauspiel war bereits am 27. Juli 2018 am Nachthimmel zu sehen. Foto: SDMG

Im Januar dürfen sich Himmelsgucker auf eine Mondfinsternis und viele Sternschnuppen freuen. Und fernab des Lichtsmogs ist sogar die Milchstraße sichtbar.

Stuttgart - Der Mond verdunkelt sich im Januar – und bietet Frühaufstehern erneut den Anblick einer Mondfinsternis: Zum einen wird der Mond dabei wieder rot leuchten – so wie bei der zuletzt sichtbaren Mondfinsternis am 27. Juli 2018. Und da er am gleichen Tag abends mit 357 340 Kilometer seine geringste Distanz zur Erde erreicht, erscheint der verfinsterte Mond obendrein besonders groß.

In den frühen Morgenstunden des 21. Januar 2019 erreicht der Erdtrabant seine Vollmondposition um 6.16 Uhr im Sternbild Krebs. Bereits um 4.34 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde. Um 5.41 Uhr ist er vollständig in den Kernschatten hineingewandert, die Totalität beginnt. Sie dauert bis 6.44 Uhr. Danach schiebt sich der Mond langsam aus dem Kernschatten heraus, bis er ihn um 7.51 Uhr endgültig verlässt. Damit ist der sichtbare Teil dieses kosmischen Schattenspiels zu Ende. Aber es wird sich im Sommer zumindest teilweise wiederholen – und zwar in der Nacht vom 16. auf 17. Juli.

Neumond tritt schon am 6. Januar um 2.28 Uhr ein Dabei bedeckt der dunkle Mond zwei Drittel der Sonne, es kommt zu einer partiellen Sonnenfinsternis, die aber in ganz Europa unbeobachtbar bleibt. Sie ist lediglich in nordöstlichen Gebieten Asiens an der Pazifikküste und in Japan sichtbar.

Der Mond zwischen Venus und Jupiter

Venus eröffnet den Jahresreigen als strahlender Morgenstern. Am 6. Januar erreicht sie ihren größten westlichen Winkelabstand von der Sonne, weshalb sie leicht am Morgenhimmel im Südosten zu beobachten ist. Mit Jupiter, der ebenfalls am Morgenhimmel vertreten ist, liefert sich der Planet der Liebesgöttin ein Wettrennen. Venus wird gewinnen: Am 22. Januar überholt sie den Riesenplaneten, der gemächlich durch das Sternbild Schlangenträger wandert. Ein spektakulärer Himmelsanblick bietet sich am 31. Januar gegen 6.30 Uhr morgens am Südosthimmel, wenn zwischen den beiden hellsten Planeten Venus und Jupiter die Sichel des abnehmenden Mondes zu sehen ist.

Mars ist der Planet der ersten Nachthälfte: Am frühen Abend sieht man ihn im Süden. Gegen 22 Uhr ist er im Westen zu finden. Er wandert durch das Sternbild Fische. Merkur eilt der Sonne durch die Sternbilder Schütze und Steinbock nach und überholt sie Ende Januar. Er steht am Taghimmel und bleibt nachts unbeobachtbar unter dem Horizont. Auch Saturn entzieht sich unseren Blicken.

In den ersten zehn Januartagen flammen die Meteore des Quadrantidenstromes auf. Das ausgeprägte Maximum ist in der Nacht vom 3. auf 4. Januar zu erwarten. In diesem Jahr stört kein Mondlicht die Sicht. Da der Ausstrahlungspunkt im Sternbild Bootes liegt, heißen diese Meteore auch Bootiden.

Viele Fixsterne am abendlichen Winterhimmel

Der abendliche Winterhimmel ist besonders reich an hellen Fixsternen. Zu keiner anderen Jahreszeit bietet er auf der Nordhalbkugel einen so beeindruckenden Anblick. Auch die Milchstraße schmückt den Winterhimmel. Allerdings sieht man ihr Lichtband nur fernab irdischen Lichtsmogs. Das Leitsternbild des Winterhimmels ist der Orion. Gegen zehn Uhr abends sieht man ihn hoch im Süden. Ein heller rötlicher Stern deutet die östliche Schulter des Himmelsjägers an. Er heißt Beteigeuze, was arabisch Schulter bedeutet. Der zweite helle Stern markiert den westlichen Fuß des Jägers und wird Rigel genannt – was auf arabisch „Fuß“ bedeutet.

Zwischen Beteigeuze und Rigel stehen drei Sterne auffällig in einer Reihe. Sie stellen den Gürtel des Orion dar. Tief im Südosten flackert der blauweiße Sirius. Er ist der Hauptstern im Bild Großer Hund. Sirius ist der hellste Fixstern am irdischen Firmament. Nur Venus und Jupiter sowie gelegentlich Mars übertreffen Sirius an Helligkeit. Ein wenig höher als Sirius steht der gelbliche Stern Prokyon im Kleinen Hund. Sein griechischer Name bedeutet „Vorhund“, denn Prokyon geht in unseren Breiten vor Sirius auf.

Blickt man senkrecht nach oben, so sieht man die helle, gelbliche Kapella im Sternbild Fuhrman. Der Sage nach ist der Fuhrmann der Erbauer des Himmelswagens. Knapp südwestlich von Fuhrmann nimmt der Stier seinen Platz ein. Sein Hauptstern Aldebaran leuchtet gelblich-rötlich und markiert ein Stierauge. Dem Stier folgen im Tierkreis die Zwillinge, die von zwei Sternenketten dargestellt werden. An den östlichen Enden beider Ketten stehen zwei helle Sterne, Kastor und Pollux. Die sechs hellen Sterne Kapella, Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon und Pollux bilden das Wintersechseck, das wie eine gigantische Halskette aussieht. Der Große Wagen schwingt sich im Nordosten empor, während die Kassiopeia, das Himmels-W, im Nordwesten herabsinkt.

Weit weg von der Sonne

Die Sonne wandert entlang des aufsteigenden Teils ihrer Jahresbahn, weshalb die Tageslänge in der Mitte Deutschlands im Januar um rund eine Stunde und drei Minuten zunimmt. Sie durchquert das Sternbild Schütze und passiert am 3. Januar den Stern Nunki ein wenig nördlich. Am 20. wechselt sie um 8 Uhr morgens in das Sternbild Steinbock, in dem sie bis Mitte Februar bleibt. Nur zwei Stunden nach ihrem Wechsel in das Sternbild Steinbock tritt die Sonne in das Tierkreiszeichen Wassermann ein. Die Erde passiert am 3. Januar frühmorgens ihren sonnennächsten Bahnpunkt, das Perihel. An diesem Tag trennen sie 147 Millionen Kilometer von dem Stern. Am 4. Juli um Mitternacht läuft die Erde dann durch ihren sonnenfernsten Punkt. Sie ist dann 152 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.