Blickt sie zurück, oder nach vorn? Von der Antwort auf diese Frage wird abhängen, ob die neue Parteichefin, die vermutlich Andrea Nahles heißen wird, der SPD wieder auf die Beine helfen kann. Foto: dpa

Die Wahl der Vorsitzenden, die nach dem Parteitag am Sonntag aller Voraussicht nach Andrea Nahles heißen wird, ist das eine. Noch viel wichtiger wird sein, dass die SPD nicht mehr mit rückwärtsgewandten Agenda-Debatten langweilt, sondern endlich den Zukunftsfragen ins Auge blickt, meint unser Parlamentskorrespondent Thomas Maron.

Berlin - Ach, SPD! Abermals beladen mit der Last, eine Koalition mit der Union ertragen zu müssen, zwingen zugleich Wut, Frust und Verunsicherung die Partei dazu, die eigene Statik zu prüfen. Morsche Stützpfeiler, die Jahrzehnte getragen haben, müssen ausgetauscht werden. So was nennt man: Kernsanierung. Das ist es, was die neue Parteichefin, die nach menschlichem Ermessen nach dem Parteitag am Sonntag Andrea Nahles heißen wird, leisten muss, denn Stolz und Selbstbewusstsein einer Partei erwachsen nur aus der Gewissheit, programmatisch auf sicherem Fundament zu stehen.