An der Fellbacher Fröbelschule ist der Zuwachs am größten. Foto: Sascha Sauer

In den Berufs- und Sonderschulbereichen, für die der Rems-Murr-Kreis zuständig ist, klemmt es an verschiedenen Stellen.

Die Schülerzahlen an den beruflichen Schulen des Kreises bewegen sich auf relativ gleichbleibendem Niveau von insgesamt rund 10 000 Schüler an den drei Berufsschulzentren in Backnang, Schorndorf und Waiblingen. Aktuell, so berichtete Isolde Fleuchaus, die Leiterin der Gewerblichen Schule in Backnang in der jüngsten Sitzung des Kreistagsausschusses für Verwaltung, Schule und Kultur, machten sich in den Schulen infolge der Coronazeiten bei den Schülern zunehmende Lerndivergenzen und psychische Probleme bemerkbar. Die Lehrerversorgung sei quer durch alle Fächer problematisch. Kaum zu bewältigen sei außerdem die Integration von etwa 450 Flüchtlingen. Andererseits sei inzwischen die Digitalisierung „weit vorangeschritten“ und die Rahmenverträge als Grundlage der Beschaffung notwendiger Geräte zeige positive Wirkung.

Zunehmender Sanierungsrückstau

Bei den schulischen Liegenschaften verzeichne man einen zunehmenden Sanierungsrückstau in allen Schulzentren. Massiver Unterstützungsbedarf bestehe im Übrigen bei Schulsozialarbeit, schulpsychologischem Dienst und bei der Flüchtlingskoordination.

An den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) in Fellbach, Waiblingen, Schorndorf und Murrhardt sorgt der aktuelle Trend zu „herausfordernden Verhaltensweisen“ zunehmend für Belastungen, berichtete Katja Haßpacher, Leiterin der Fröbelschule in Schorndorf. Spucken und Tritte seinen hier inzwischen quasi Alltag für für die Betreuungskräfte. „Dies bindet zunehmend Ressourcen auch im Bereich der Schulbegleitung.“ Steigenden Beratungsbedarf bringe auch der Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung mit sich. Ein erfreulicher Aspekt in Schorndorf: Ariel, die Helferin auf vier Pfoten sei von den Kindern hervorragend und extrem rücksichtsvoll angenommen worden.

Problem Personal und Raumnot

Große Probleme bereitet auch der Bereich Personal. Die Abdeckung der Stellen durch entsprechende Kräfte liege durchschnittlich bei etwa 90 Prozent. Allerdings habe in Murrhardt die Unterrichtsbetreuung für einem Nachmittag pro Woche eingeschränkt werden müssen, weil dort die Quote unter 80 Prozent gesunken war.

Im Schuljahr 2022/2023 verzeichnen die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren im Kreis zudem einen sprunghaften Anstieg der Schülerzahlen, der wohl auch noch im kommenden Schuljahr anhalten wird. Bemerkbar machte sich diese zunächst vor allem an der Fellbacher Fröbelschule, in der 19 zusätzliche Schüler verzeichnet wurden. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 12,5 Prozent. Insgesamt liegt der Zuwachs bei 3,5 Prozent, allerdings werden auch in Waiblingen, Schorndorf und Murrhardt noch stärkere Steigerungen erwartet.

Mit den Veränderungen geht in den SBBZ allenthalben eine wachsende Raumnot einher. In der Fellbacher und der Schorndorfer Fröbelschule soll diese laut bisheriger Planung über zusätzliche angemietete Räumlichkeiten gemildert werden. Auch für die Christian-Morgenstern-Schule in Waiblingen können offenbar geeignete Räume angemietet werden. Und für die Bodelschwinghschule in Murrhardt ist eine Containerlösung am Rand des Schulhofs im Gespräch.