Senat Imeri bei seinem letzten Auftritt bei Juste Debout, dem großen internationalen Wettbewerb der Tanzszene. Foto: privat

Mit Tanzen drücken Denis und Senat Imeri ihre Gefühle aus. Als Vize-Weltmeister im Popping hat Senat Imeri seine Karriere beendet. Zu Tanzevents fährt er weiterhin zum Spaß. Getanzt wird jetzt nur noch im Wohnzimmer.

Ludwigsburg – - Jahrelang war das Juste Debout in Düsseldorf ein Pflichttermin für Senat (22) und Denis Imeri (25). Denn das ist die Vorqualifikation für die Weltmeisterschaften im Hiphop-Tanzen in Paris. Auch dieses Mal waren beide dort. Aber am Wochenende saß der Vizeweltmeister Senat Imeri aus Ludwigsburg nur auf der Zuschauertribüne. In Interview erzählen er und sein Onkel Denis Imerie von der Lust am Tanzen und dem richtigen Moment fürs Aufhören.
Senat und Denis Imeri, wie sind Sie zum Tanzen gekommen?
Senat Ich war eigentlich immer ein bisschen der Tänzer. Mein Vater hat selber getanzt. Das war auch meine große Inspiration. Er hat immer gemeint, probier es doch mal mit richtigem Tanz.
Was heißt richtig?
Senat Auf Events und Wettbewerbe gehen, um sich zu messen. Das heißt, zu trainieren und gespannt zu sein, wer gewinnt. Dann hat sich alles so entwickelt, dass ich es wirklich mal probiert habe. Bis dahin war ich immer nur der Wohnzimmertänzer. Meine Eltern saßen da, ich habe die Musik aufgedreht und habe einfach nur angefangen zu tanzen.
Und die Nachbarn haben sich beschwert.
Senat Ja, Das kaum auch mal vor.
Sie sagen Wohnzimmertänzer. Aber der Tanz kommt doch von der Straße?
Senat Ja. Eigentlich schon. Aber ich war nie so selbstsicher, dass ich gedacht habe, dass ich vor Publikum tanzen wollte. Ich war immer nur der Tänzer für meine Schwester, meine Mutter und meinen Vater. Ich hab’s gemacht, weil’s cool aussah. Aber so selbstsicher, dass ich es vor Publikum tun würde, war ich nicht.
Wie übt man? Vor dem Spiegel?
Senat Auch, so habe ich angefangen. Da sieht man sich selbst und weiß ganz genau, das sieht jetzt gut aus oder das sieht gar nicht gut aus. Damals in der Anfangsphase sah es natürlich mehr schlecht als gut aus. Aber auch im Schlechten steckt ja irgendetwas Gutes. So hat es sich immer weiterentwickelt. Auf jeden Fall habe ich es probiert. Das erste Mal 2007 bei Funkin Stylez, einem Tanzwettbewerb in Düsseldorf, jetzt in Berlin, mit Tänzern aus der ganzen Welt.
Wie alt waren Sie da?
Senat Ich war 14. Ich war einer der ganz Jungen dort. Die Jury sucht die acht Besten der Welt aus. Zu denen hab ich gehört. Darunter zu sein war für mich schon ein Gefühl, als ob ich gewonnen hätte. Dann habe ich gegen einen Deutschen tanzen müssen und bin in der ersten Runde ausgeschieden. Aber das war nicht schlimm. Denn ich hatte ja niemals gedacht, dass ich so weit komme.
Und Ihr Onkel hat dann auch angefangen?
Denis Ich war eigentlich begeisterter Fußballer. Bin ich immer noch. Aber zum Tanzen bin ich durch Senat gekommen. Er hat mir die Basics gezeigt. Wir haben dann zusammen in Ludwigsburg in der Villa Barock angefangen. Dann ist auch noch mein älterer Bruder, Senats Vater, dazugekommen. Er ist für mich auch eine Inspiration. Und Michael Jackson und James Brown. Das ist alles Funkstyle.
Senat Die Tanzart Popping ist in den 80er Jahren aus den USA nach Deutschland gekommen. Dieser Tanzstil hat auch Michael Jackson in seinen Shows beeinflusst. Auch im Moonwalk.