Im Alten Rathaus tagte das Esslinger Wahlamt Foto: StZ

Am Wahlabend hatten die Mitarbeiter des Esslinger Wahlamtes alle Hände voll zu tun, die Ergebnisse der 76 städtischen Wahlkreise zu übermitteln.

Esslingen - Das Nervenzentrum der Wahl des Landkreises Esslingen lag genau ein Stockwerk über dem Foyer des Landratsamts. In den dortigen Räumen hatten Mitarbeiter der Behörde ihre Rechner aufgebaut, um die Meldungen der 44 Kreiskommunen entgegenzunehmen. Die Ergebnisse wurden nicht nur online übermittelt, sondern auch telefonisch, um Übertragungsfehler zu vermeiden. Von dort wurden die Ergebnisse an die Landeswahlleitung nach Stuttgart übermittelt. Das erste Ergebnis kam um 18.39 Uhr aus Altenriet, Spitzenreiter waren dort die Grünen mit 32,89 Prozent.

Noch größer war der technische Aufwand im Alten Rathaus in Esslingen. 25 Mitarbeiter des Rathauses – Techniker, EDV-Mitarbeiter und Angestellte – hatten alle Hände voll zu tun, um die ausgezählten Stimmen zu bündeln. Gabriele Vogel, die Leiterin des Esslinger Wahlamtes, schätzte, dass sie die Ergebnisse der einzelnen Wahlkreise „im Laufe des Montagvormittags online stellen kann“.

So blieb es den Abend spannend, wer in den Landtag ziehen würde. Der AfD-Kandidat Ulrich Sterra rechnete trotz des guten baden-württembergischen Ergebnisses nicht damit, die Hürde zu überspringen. „Wir wollen jetzt aus Wechselwählern und Protestwählern Stammwähler machen“, umschreibt er seine Ziele.

Die Linken hatten sich in der Esslinger Kulturspinnerei versammelt, um den Ausgang der Wahl zu beobachten. In Trauben standen die Parteimitglieder vor dem Häuschen in der Maille, um das relativ schlechte Abschneiden der Partei zu diskutieren. „Wir haben im Wahlkampf alles gegeben“, sagte der Esslinger Kandidat Martin Auerbach, der versprach, auch weiterhin linke Politik zu machen, „egal, ob wir vor dem Parlament stehen oder drinnen sitzen“. „Aber drinnen wäre es wärmer“, ergänzt eine Parteikameradin.