Bea (Josepha Grünberg) hat kein Grund zur Sorge – ihr Wert beträgt immerhin 7,1. Foto: TOBIAS METZ FOTOGRAFIE/Tobias Metz

Premiere im Alten Schauspielhaus: Ella Roads „Die Laborantin“ bringt eine brisante Debatte auf die Bühne.

Ein Stolpern, ein Sturz: Schon ist man mittendrin im Geschehen. Im temporeichen Kennenlerngespräch zwischen der gestrauchelten Laborantin Bea und dem beherzten Aaron, die gemeinsam die verstreuten Blutproben-Ampullen aufpicken, fällt bald die entscheidende Frage: „Wie ist denn Ihr Wert so?“ Bea stutzt ob dieser Direktheit, doch mit einem Rating-Wert von 7,1 braucht sie sich nicht zu verstecken. Ihre Antwort verrät der agilen Zufallsbekanntschaft eine Menge: Dass Bea Karrierechancen hat, eine brauchbare Partie ist und zu den Gewinnern des Systems gehört. So scheint es auch bei Aaron zu sein. Sein Wert von 8,9 beeindruckt Bea fast so sehr wie seine verwandtschaftliche Verbindung zu ihrem Lieblingslyriker.