Der Staub in der Stuttgarter Luft setzt sich auch an der Wand des Schwabtunnels ab. Also leckt Justyna Koeke die Wand sauber. Eklig? Vielleicht. Aber auch ein Statement gegen den Dreck im Talkessel. Foto: Laura Hornberger

Während der Performances von Justyna Koeke fallen Hüllen und Hemmungen. Das beschert der Künstlerin regelmäßig viel Aufmerksamkeit bei ihrem Kampf für Frauenrechte und gegen Prüderie.

Stuttgart - Bitte keine Pimmelbilder von mir“, ruft der Reporter vom SWR der Fotografin zu, ehe er sich seiner schwarzen Boxershorts entledigt. Die Fotografin nickt. Aber es wird schwer, so gar keine Geschlechtsteile im Bild zu haben, wenn der Reporter gemeinsam mit fünf anderen Nackten die gekachelte Wand im Schwabtunnel sauber leckt. Das ist die Aufgabe dieses schwülen Freitagnachmittags. Ein Spaß wird das nicht: Die Stuttgarter Luft ist so dreckig, dass davon sogar die Tunnelwände zwischen West und Heslach grau werden.