Evelin Bleibler (mit Brille) und Hedwig Schmitt treiben gemeinsam das Paralleltandem an, Peter Frommer chauffiert mit der Fahrradrikscha Kalerija Porokhnia und deren Tochter Ludmila Massa. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

In Stuttgart-Vaihingen kutschiert ein Verein alte Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, in einer Fahrradrikscha kostenlos durch den Ort. Die Senioren sind begeistert – doch es könnte sich noch viel mehr bewegen.

Stuttgart - Kalerija Porokhnia wird im Altenheim von allen bloß Babuschka genannt. Die 85-Jährige sitzt im Rollstuhl, viel kommt sie nicht mehr herum. Zwei Pflegerinnen hieven sie behutsam in die Fahrradrikscha. Wohin soll es gehen, vielleicht in den Wald? Nein, nein, sagt Babuschka, sie habe in ihrem Leben schon genügend Natur gesehen, schließlich stamme sie aus einem ukrainischen Dorf: „Ich will lieber in die Stadt und unter die Leute!“ Evelin Bleibler tritt in die Pedale, vorbei an einer Sushi-Bar und dem Bürgerforum zum Vaihinger Markt. Mist, es beginnt zu regnen! Umkehren? „Ich bin keine Zuckerpuppe“, sagt Babuschka. „Fahren Sie weiter, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“