Eine Passagiermaschine der ägyptischen Fluglinie EgyptAir ist auf dem Weg von Paris nach Kairo abgestürzt. Foto: DPA

Der Hauptgrund für Flugzeugabstürze ist menschliches Versagen. Oft handelt es sich um ein fatales Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren.

Stuttgart - Auch wenn es subjektiv nicht so scheint: Fliegen ist in den letzten Jahrzehnten erheblich sicherer geworden. Nach dem Absturz der Passagiermaschine der Fluggesellschaft Egypt Air mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo zweifelt so mancher vermutlich wieder an diesem Fakt. Dennoch: laut einer Studie zur Flugsicherheit des Flugversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) von 2014 ist es unwahrscheinlicher, in den USA und Europa bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen (1 zu 29 Millionen) als bei einem Blitzschlag zu sterben (1 zu 10,5 Millionen).

Laut der Studie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten wenig bei den Ursachen für Flugzeug-Abstürze geändert: bei rund der Hälfte der Crashs sind Überforderung oder Fehlverhalten des Piloten die ausschlaggebenden Gründe. 70 Prozent der tödlichen Unfälle seien auf menschliches Versagen zurückzuführen. Allerdings weist die AGCS darauf hin, dass eine „Reihe von Vorfällen“ darauf hindeute, dass sich Piloten „möglicherweise zu sehr auf die Automatisierung im Cockpit verlassen.“ An zweiter Stelle würden technische Mängel oder Defekte stehen. In 20 Prozent der Fälle sind sie die Ursache. Es folgt das Wetter mit zwölf Prozent: trotz der Warnungen vor Terroranschlägen sind schlechte Wetterbedingungen für mehr Abstürze verantwortlich als terroristische Anschläge. Immerhin in acht Prozent der Fälle handelt es sich um Sabotageakte.

Meist führt eine Kombination aus Pilotenfehlern und anderen Störfaktoren zu einem Absturz. Laut des Internetportals planecrashinfo.com handelt es sich bei 16 Prozent der Abstürze um das fatale Zusammenspiel aus menschlichem Versagen und einer schwierigen Wettersituation, etwa Seitenwinde oder Böen. Auch eine schlechte Sicht durch Nebel oder Regen kann problematisch sein. In fünf Prozent der Fälle reagiere der Pilot nicht richtig auf einen Ausfall der Technik, etwa bei der Vereisung von Sensoren.

Laut der Allianz-Flugsicherheitsstudie ereignen sich die meisten Unfälle während der Sinkflugs oder der Landung (57 Prozent), beim Aufstieg sind es 24 Prozent und nur 9 Prozent während des Reiseflugs.