Gebärdensprache ist dreidimensional – und ein eigener Kosmos. Die Dolmetscherin Tanja Lilienblum-Steck fühlt sich seit fast 40 Jahren darin zuhause.
Es ist der 10. Oktober 2024. Heike Heubach tritt ans Pult des Deutschen Bundestags. Während ihrer vierminütigen Rede geht es um Dinge wie bezahlbaren Wohnraum und klimaangepasstes Bauen. Keine besonders neuen Themen, und doch eine Premiere im Hohen Haus: Denn die 44-jährige gebürtige Rottweilerin, die erste gehörlose Abgeordnete in Berlin, spricht in Gebärdensprache. Eine Dolmetscherin übersetzt ihren Vortrag simultan in die Lautsprache. Am Ende gibt es von allen Seiten lauten und auch stillen Applaus – in Form von hochgestreckten, winkenden Händen.