Die Husarengarde belegt bei Turnieren immer wieder vordere Plätze. Foto: Archiv Lichtgut/Julian Rettig

Die Schwarzen Husaren feiern ihr 50-Jahr-Jubiläum. Wie sieht die Zukunft des Karnevalsvereins aus Stuttgart-Vaihingen aus?

Vaihingen - Jedes Wochenende ein Auftritt, jedes Wochenende woanders unterwegs: Teilweise stehen die Gardetänzer der Schwarzen Husarenfreitags und samstags auf der Bühne, am Sonntag laufen sie dann beim Umzug mit. Ein taffes Programm, das während des Karnevals auf die Narren wartet. Und trotzdem: „Es darf kein Stress sein, sonst macht es keinen Spaß mehr“, sagt Andreas Elsäßer, der Sprecher der Schwarzen Husaren. Zum 50. Mal feiert der Verein die fünfte Jahreszeit. 1968 wurde die Karnevalsgesellschaft in der Brauereigaststätte Ochsen in Vaihingen geboren. Sie ging hervor aus einer Gruppierung der Faschingsabteilung der Kameradschaft des siebten und 21. Panzerregiments der Kurmärker-Kaserne. Dort rührt auch der Name her: Die Kameradschaft trug früher schwarze Uniformen und bestand zum Teil aus Husaren.

Heute haben die Schwarzen Husaren rund 200 Mitglieder. Sie sind mit ihren verschiedenen Gruppen nicht nur auf den Fildern, sondern im ganzen Land unterwegs. Dabei begann alles mit der Husarengarde: Noch heute schwingen die Tänzerinnen ihre Beine zu den Klängen der Karnevalsmusik. Inzwischen können aber auch schon Kinder und Jugendliche akrobatische Elemente und Grundschritte in der Wichtelgarde, der Juniorengarde und der Kindergarde lernen.

Ein Platz auf dem Treppchen ist immer das Ziel

Die Garden treten bei Turnieren gegen andere Gruppen an. Ihr Ziel ist es, einen Platz auf dem Treppchen zu erringen. „Das ist nicht nur ein Larifari, da ist auch ein bisschen Drill dahinter“, sagt Elsäßer. Seine Tochter ist selbst Gardetänzerin. Er weiß zu berichten, dass sie auch manchmal erschöpft vom Training nach Hause kommt. „Und die Erfolge der Gardetänzer treiben den Verein voran“, sagt er.

Doch nicht nur die Garden unterhalten die Zuschauer mit ihren Darbietungen. Auch das Männerballett der Schwarzen Husaren ist weit über die Grenzen Vaihingens hinaus bekannt. Zuletzt hinzugekommen sind die No Names. Vor fünf Jahren schlossen sich unter diesem Namen Frauen aller Altersgruppen zusammen, um gemeinsam zu tanzen. Die Showtanzgruppe ist experimentierfreudig unterwegs: Sie studieren auch Nummern mit Schwarzlicht ein.

Durch das bunte Angebot können die Schwarzen Husaren die Faschingskampagne vielfältig gestalten: Die Kinder besuchen während der fünften Jahreszeit Altenheime, die Gardetänzer sind in Schulen und Jugendhäusern unterwegs. „Das machen wir nicht ganz ohne Hintergedanken“, sagt Elsäßer. Durch die Öffentlichkeitsarbeit versuchen die Garden, Nachwuchs für ihre eigenen Reihen zu generieren. Das gelingt ihnen ganz gut: Die Zahlen bleiben stabil, obwohl ältere Mitglieder ausscheiden. Und ein positiver Effekt kommt hinzu: Es werden immer mehr aktive Mitglieder, die selbst in einer Gruppe mittanzen, und weniger passive Mitglieder, die ausschließlich den Mitgliedsbeitrag zahlen.

Bei den Veranstaltungen der Husaren besteht für die Mitglieder Anwesenheitspflicht

Und das ist heute wichtiger denn je: Während der eigenen Veranstaltungen rund um das Faschingswochenende gilt es, 12 000 hungrige Mäuler zu stopfen. Hierfür bedarf es Helfern, die die Bewirtung in die Hand nehmen. „Hier wird in jeder Gruppe kommuniziert, dass Anwesenheitspflicht besteht“, sagt Elsäßer. Trotzdem müssen die Eltern eingespannt werden, damit die Bewirtung auch reibungslos klappt. „Wir können uns nicht beklagen. Wir hatten noch nie zu wenige Helfer.“ Von alleine würde aber selten jemand helfen wollen. Man müsse aktiv Helfer einspannen. So spreche man auch teilweise Gäste an, die schon ein paar Mal bei Veranstaltungen vor Ort gewesen sind, ob sie nicht mithelfen möchten.

Für die bürokratischen Aufgaben verpflichte sich der Vorstand. Da es jedoch immer mehr Auflagen gebe, arbeite man hier derzeit an einer Reform: „Wir möchten den Vorstand nun entlasten und die Arbeit auf mehr Schultern verteilen.“ Die vermehrten Auflagen haben auch schon ein Opfer gefordert: Früher sei man noch mit einem Umzugswagen durch die Straßen gezogen. Dann aber sei die Bürokratie immer mehr geworden: Der Tüv habe den Wagen abnehmen müssen, es hätten Wächter nebenher laufen müssen. Der Wagen ist der Bürokratie zum Opfer gefallen. Trotz solcher kleiner Einbußen sieht Elsäßer positiv in die Zukunft. Dafür sei aber auch die Jugend verantwortlich: „Wenn es uns weiterhin gelingt, die Jugend gut zu integrieren, und der Nachwuchs Verantwortung übernimmt, haben die Schwarzen Husaren eine Zukunft. Aber man muss dranbleiben.“

Jubiläumsfeier am Wochenende

Beim Freundschaftsturnier anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Schwarzen Husaren treten am Samstag, 16. Februar, verschiedene Gruppen gegeneinander an. Von 13 Uhr an schwingen Tanzmariechen und Garden auf der Bühne der Österfeldhalle, Katzenbachstraße 27, das Tanzbein. Einlass ist von 11 Uhr an. Der Eintritt kostet fünf Euro für Erwachsene, Kinder zahlen zwei Euro weniger. Die Karten sind käuflich zu erwerben bei Cigarren Mezger am Vaihinger Markt 4. Abends feiern die Narren ihr Jubiläum mit Showtänzern und Männerballett. Jeder ist hierzu eingeladen.