Foto: Four Music

Kaum eine andere Musikgruppe hat die deutschsprachige Musik und deren Texte in den vergangenen Dekaden so stark geprägt wie die vierköpfige Hip-Hop-Truppe aus Schwaben.

Stuttgart - Die vier können es selbst kaum glauben. 20 Jahre soll das schon her sein? "Das ist echt Wahnsinn", sagt Smudo von den Fantastischen Vier. Kaum eine andere Musikgruppe hat die deutschsprachige Musik und deren Texte in den vergangenen Dekaden so stark geprägt wie die vierköpfige Hip-Hop-Truppe aus Schwaben. "Vier gewinnt" hieß ihr Durchbruch-Album - trotz einiger Auf und Abs kann ihre Karriere bis dato so zusammengefasst werden. "Was geht?", wie ein anderer Titel heißt, also seit damals?
Am 7. Juli 1989 traten sie erstmals als "Die Fantastischen Vier" auf - bei einer kleinen Party in Stuttgart. "In einem Kindergarten, auf Bier-Paletten, im Rahmen einer Batman-Party", erinnert sich Smudo, mit bürgerlichem Namen Michael B. Schmidt. Die Filmfigur wurde von den Vieren natürlich erst einmal "gedisst", wie es sich für Sprechgesang (bei ihnen sollte es nicht Rap heißen) gehört.

Den jungenhaften Humor haben sie bis heute behalten - auch wenn sie mittlerweile alle die 40 überschritten haben. "Das ist so lange her. Die Hälfte von denen, die da waren, ist, glaube ich, tot", meint Smudo und lacht. "Die andere Hälfte hat Alzheimer", ergänzt Thomas D. (Thomas Dürr). Klar, das Haar ist bei Smudo ein bisschen lichter geworden und auch die zwei weiteren Bandmitglieder Michael "Michi" Beck und And.Ypsilon (Andreas Rieke) haben sich verändert. Doch die mittlerweile über ganz Deutschland verstreuten Musiker können sich noch lebhaft erinnern, wie sie etwa anfangs über einem Musikladen mit Pappkarton-Möbeln hausten.

Von dort ging es mit rasantem Tempo weiter - "Die da!?!" war der erste große Hit (1992). Passend zum wiedervereinigten Deutschland stellte der Regisseur einen Trabi ins Video - dazwischen hüpften und gestikulierten die vier im bunten Schlabberlook. "Sie ist weg" vom 1995er "Lauschgift"-Album war ein weiterer Titel, der im Gedächtnis blieb.

Sie wurden "die" Referenzgröße für den Hip-Hop in Deutschland, dabei waren die Einflüsse der amerikanischen Ursprünge in Versatzstücken oft zu erkennen. Doch die "Fanta 4" entwickelten auch ihren eigenen Klang, der neben Samples auch auf eingespielte Instrumente setzte.

Die Schwaben kommen zum Jubiläum auf großem Fuß zurück in die Heimat. Nicht weniger als 50.000 Fans erwarten sie auf dem Cannstatter Wasen am 25. Juli zum "Heimspiel". Zwischenzeitlich haben auch sie sich immer wieder zerstreut und sind mittlerweile als Solokünstler (Thomas D und Michi Beck) oder auch Hobby-Rennfahrer (Smudo) unterwegs.

Aber dann komme "meistens der Bär (der Manager der Band) und fragt uns "wie sieht's jetzt aus, machen wir 'ne neue Platte?"", erzählt Thomas D. Und dann kommen die "Fantas" halt und machen eine neue. Sie soll im Frühjahr rauskommen.