Der 2017 verstorbene Peter Härtling ist in Nürtingen aufgewachsen. Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Tief beeindruckt von ihrer Hochbegabung hatte der in Nürtingen aufgewachsene Literat und Dichter Peter Härtling einen Roman über Fanny Mendelssohn-Hensel geschrieben. Die Sammlung Domnick stellt die Hochbegabte vor.

„Liebste Fenchel!“ titelt der Roman von Peter Härtling, der in Nürtingen aufgewachsen ist. Der Roman würdigt die hochbegabte Fanny Mendelssohn, die ältere Schwester von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Bei einem Literaturkonzert in Nürtingen stehen Roman und Musikerin im Fokus.

 

Zu diesem besonderen Literatur-Konzert lädt die Sammlung Domnick in Nürtingen-Oberensingen am Sonntag, 23. März, um 17.30 Uhr ein. Dabei wird die Schauspielerin Sibylle Bertsch aus Härtlings Roman „Liebste Fenchel!“ lesen und die Biografie der hochbegabten Komponistin und Pianistin Fanny Hensel-Mendelssohn nacherzählen. Bertsch entwickelt seit zehn Jahren solche Literaturkonzerte.

Peter Härtling schreibt über Hochbegabung

Der in Rumänien geborene Pianist Cosmin Boeru, der an der Kölner Musikhochschule unterrichtet, begleitet mit Kompositionen der Geschwister Mendelssohn, Bach und Mozart durch den Abend. Das Literatur-Konzert ist Teil der Reihe „Frauengeschichte“ in der Sammlung Domnick.

Die Sammlung Domnick präsentiert in der Nürtinger Villa die Reihe „Frauengeschichte“. Foto: Philipp Braitinger

„Liebste Fenchel“ nannte der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy seine vier Jahre ältere und ebenfalls hochbegabte Schwester Fanny. Peter Härtling habe unter diesem Titel eine bewegende Roman-Biografie über die 1805 in Hamburg geborene Fanny geschrieben, die auf Briefen und Tagebüchern der Geschwister und Familienmitglieder basiert, heißt es in der Einladung.

Im großbürgerlichen und liberalen Hause Mendelssohn seien die Geistesgrößen der Zeit wie Heine, Kleist und Goethe ein- und ausgegangen. Und während Felix als Wunderkind gefeiert und gefördert worden sei, sollte Fanny weder als Pianistin noch als Komponistin an die Öffentlichkeit treten, weil sie Mädchen war. Die Familie habe ihre Karriere als Musikerin und Komponistin verhindert. Doch es gelang der Musikerin und Komponistin, ihre vielfältigen Werke in einem halböffentlichen Raum in Berlin erklingen zu lassen. Sie trat solistisch auf und dirigierte sogar größere Werke.

Ihr Ehemann, der Maler Wilhelm Hensel, unterstützte sie dabei. Fanny Mendelssohn-Hensel komponiert viele Lieder, Klavierstücke, Kammermusik, geistliche Kantaten und Orchesterstücke. Dabei tauschte sie sich eng mit ihrem Bruder aus, zahlreiche Werke erschienen unter seinem Namen und einige Werke haben sie gemeinsam komponiert.

Peter Härtling lernte in Nürtingen 1948 den Bildhauer Fritz Ruoff kennen, der zu seinem Mentor wurde. Von 1998 bis 2006 war Härtling Präsident der Hölderlin-Gesellschaft. Härtling verstarb 2017 in Rüsselsheim.

Um Anmeldung – auch kurzfristig – wird gebeten, die Plätze für 23 Euro sind begrenzt: per E-Mail an stiftung@domnick.de oder telefonisch unter 0 70 22 / 5 14 14.