Angela Merkel hat sich beim EU-Gipfel nicht durchgesetzt. Foto: dpa/John Thys

Mit dem Abgang von Angela Merkel verschieben sich in der EU die Gewichte. Dies wird besonders Russland zu spüren bekommen, kommentiert Christian Gottschalk.

Brüssel - Angela Merkel hat auf der Klaviatur der lauten und leisen Töne in Brüssel 16 Jahre lang nahezu perfekt zu spielen vermocht. Bei ihrem wohl letzten Gipfel als Kanzlerin hat sie nun allerdings ziemlich neben die Tasten gegriffen. Die mit Frankreichs Präsident Macron abgestimmte Initiative, ein Spitzentreffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin zu arrangieren, ist gescheitert. Die scheidende Kanzlerin wird das mit Fassung tragen. Für das europäisch-russische Verhältnis könnte das aber ein Vorgeschmack darauf sein, wie es von Herbst an weitergeht. Die ohnehin schon reichlich vorhandenen Dissonanzen werden noch größer werden.