Bibliotheksleiter Tobias Frey mit Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier. Foto: Frommer

Die Stadtteilbibliothek Stuttgart-Ost ist 50 Jahre alt geworden. Der kleine Festakt zum Jubiläum hatte es in sich: Künftig wird in allen Stadtteilbibliotheken W-Lan angeboten, Leih-Laptops gibt es dank des Preisgeldes für die Auszeichnung zur Bibliothek des Jahres auch.

S-Ost - Seit 1995 findet der „Tag der Bibliotheken“ am 24. Oktober statt. Der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU), ein gebürtiger Stuttgarter, hatte ihn vor 20 Jahren ins Leben gerufen und lenkt seither deutschlandweit einmal jährlich Aufmerksamkeit auf die Leistung der Bibliotheken als unverzichtbare Kultur- und Bildungseinrichtungen.

Freies W-Lan und Laptops

Für die Stadtteilbibliothek Ost, auch Eduard-Pfeiffer-Bücherei genannt, gab es am diesjährigen Tag der Bibliotheken mehrere gute Gründe zum Feiern: Ihr 50-jähriges Bestehen, das allerlei Überraschungen für Groß und Klein bot, und die deutliche Ausweitung des digitalen Angebots durch flächendeckendes W-Lan und fünf ausleihbare Laptops. Zu ihrer Nutzung innerhalb der Räumlichkeiten der Stadtteilbibliothek genügt ein einfacher Bibliotheksausweis, der für eine Jahresgebühr von 18 Euro erhältlich ist.

Damit sei, sagte Tatjana Strohmaier, die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost, „die Stadtteilbibliothek im digitalen Zeitalter angekommen“. Anlässlich des Jubiläums nahm Stuttgarts Bibliotheksdirektorin Christine Brunner in einem symbolischen Akt die im Vorjahr verliehene Auszeichnung als „Bibliothek des Jahres“ entgegen.

Preisgeld ermöglicht bessere Ausstattung

Mit der Ehrung verbunden ist ein Preisgeld von 30 000 Euro, das sofort in 69 Laptops für alle 17 Stuttgarter Stadtteilbibliotheken investiert wurde. Christine Brunner betonte: „Natürlich sind wir außerordentlich stolz, durch die finanzielle Ausstattung dieser Auszeichnung des Deutschen Bibliotheksverbands nun Leih-Computer nicht nur in der zentralen Stadtbibliothek am Mailänder Platz, sondern ab sofort in allen Stadtteilbibliotheken zur Verfügung stellen zu können“.

„Ich sehe das als digitale Grundversorgung“, sagte Strohmaier. Auch Inka Jessen von der Stadtbibliothek betonte: „Es ist unsere Aufgabe, Informationen und technische Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Gerade in einem öffentlichen Ort wie einer Stadtteilbibliothek erreichen wir sowohl Jugendliche mit kleinem Budget als auch viele Senioren“. „Gegen eine kleine Gebühr“, freut sich Strohmaier, kann man hier sogar Ausdrucke in Farbe anstoßen“.

Kinder im Vorschulalter zwischen vier und sechs Jahren zählten schon früh am Tag der Bibliotheken zu den ersten Besuchern der Eduard-Pfeifer-Bücherei. Die stellvertretende Leiterin, Sandra Müller, begeisterte die muntere Schar mit Hilfe des Bilderbuchkinos für spannende Lesegeschichten. Den Abschluss des Jubiläumsprogramms gestaltete der Performance-Poet Timo Brunke mit dem kurzweiligen Programm: „Was, wenn Ratgeberbücher Wirklichkeit werden?“.