Hier schreibt Claire Beyer ihre Romane, die alle mit „R“ beginnen – das Geheimnis dahinter will sie erst beim zehnten Buch lüften. Foto: factum/Simon Granville

Welch pittoreske Autorenklause: Claire Beyer wohnt im ausgebauten Dachstuhl des historischen Markgröninger Wimpelinhofes. Wie lebt es sich dort? Und wie beflügelt der Ort die Schriftstellerin?

Markgröningen - Dass sich eine Autorin, die das Zuweisen eines angestammten Tisches im Restaurant mit den Worten „Wir bekamen unseren Platz, unantastbar wie ein Chorgestühl im Dom“ beschreibt, in einem Gebäude wie dem Markgröninger Wimpelinhof bestens behaust fühlt, erstaunt nicht. Jahrhundertealtes, bei Westwind wisperndes Gebälk, ein Dachboden wie eine Kathedrale und Ecken und Winkel, „in denen es mich, als ich kürzlich gerade eine Gruselgeschichte geschrieben habe, selbst gegruselt hat“, wie sie erzählt: „Ich bin verliebt in das Haus“, sagt Claire Beyer über das mehr als 400 Jahre alte Fachwerk-Kleinod in Markgröningen. Tagsüber wird es auch von Besuchern des darin beheimateten Museums, nachts aber einzig von der Schriftstellerin selbst belebt.