Ein Foto vom sogenannten ersten Tag, an dem die Grundmauern des Dorfes gelegt wurden, zeigt einige der schwäbischen Gründer, unter ihnen Manfred Scheuer (1893–1983), ehemals Anwalt in Heilbronn, dann Bürgermeister von Shavei Zion. Foto: Archiv Shavei Zion

Jahrelang verfiel ein wichtiger Ort württembergischer Historie im Norden Israels vor sich hin. Nun wurde das Archiv von Shavei Zion mit Geldern des Landes renoviert. Es erzählt die einzigartige Geschichte, wie Schwarzwälder Juden in Palästina ein neues Dorf gründeten.

Rexingen/Shavei Zion/Stuttgart - Wie sie da so steht mit Schürze, Dutt und Besen, könnte Marie Wälder auch gerade Kehrwoche vor ihrem Haus in Rexingen machen. Aber das Schwarz-Weiß-Foto zeigt die einstige Wirtin des Gasthofs Rose nicht in ihrer alten schwäbischen Heimat, sondern im Dorf Shavei Zion im heutigen Israel. Dorthin war Marie Wälder 1938 mit ihrem Mann Leopold und anderen Rexinger Juden vor den Nationalsozialisten geflohen. Das Bild ist nur eines von Tausenden wertvollen Dokumenten, die im Dorfarchiv liegen und dank einer umfangreichen Sanierung des baufälligen Gebäudes – maßgeblich finanziert mit Geldern des Landes Baden-Württemberg – nun auch bewahrt bleiben.