Prince hat ein prall gefülltes Archiv hinterlassen, aus dem sicher noch einiges veröffentlicht wird Foto: Virginia Turbett / Warner Music

Die Musikindustrie bombardiert Sammler mit immer neuen Ausgrabungen ihrer Idole, die gerne als sensationell angekündigt werden – es häufig aber nicht sind.

Stuttgart - Zwei neue Monumente der Musikgeschichte setzen an zur Landung in den Plattenläden und Sammlerregalen: An diesem Freitag erscheint Bob Dylans „Rolling Thunder Revue“, Aufnahmen der Dylan-Tour des Jahres 1975, eine Box mit 14 Compact Discs, alternativ lieferbar als schmales Drei-LP-Set. Wenige Tage später wird der Streamingdienst Netflix die Dokumentation des Regisseurs Martin Scorsese zur Dylan-Tour veröffentlichen. Ebenfalls am Freitag erscheint mit „Tuscaloosa“ die Aufnahme eines Konzerts, das Neil Young vor 46 Jahren mit den Stray Gators gab, seiner damaligen Band. Das sind nur zwei Beispiele von vielen, wie die Industrie in einer Zeit, in der Musik in ungeahntem Ausmaß virtuell verfügbar wird, noch einmal auf die Herzen der Sammler zielt. Manchmal trifft sie, manchmal geht der Schuss daneben.