Annemarie und Siegfried Kees sind seit 60 Jahren miteinander verheiratet und stolz auf die Familie Foto: Margret Rilling

Annemarie und Siegfried Kees haben in Zuffenhausen das Fest der diamantenen Hochzeit gefeiert.

Zuffenhausen - So hat es einst Wilhelm Busch gereimt: „Ratsam ist und bleibt es immer für ein junges Frauenzimmer, einen Mann sich zu erwählen und womöglich zu vermählen.“ So dachte offensichtlich auch die Freundin Gudtrit der damals 18-jährigen Stuttgarterin Annemarie Beck, die ihr in Sachen Partnerschaft einen Tipp gab: „Du, der Siegfried, der wäre doch was für dich.“ „Wir kannten uns ja alle durch die Jugendarbeit in der katholischen Kirche Sankt Maria in Stuttgart-Süd“, berichtet Annemarie Kees, geborene Beck, die am Sonntag in Zuffenhausen mit Ehemann Siegfried im Kreis der Familie das Fest der diamantenen Hochzeit gefeiert hat. Zweifellos: die Freundin hat recht behalten. Doch auch ohne ihren freundschaftlichen Rat, wäre es wohl zum Bund der Ehe gekommen: Schließlich hatte Siegfried Kees, damals Leiter des Jungenkreises, schon davor festgestellt, dass die zwei Jahre jünger nette Stuttgarterin Annemarie im Mädchenkreis genau die richtige für ihn wäre. Und weil die Zuneigung einst gegenseitig war – und noch immer ist – läuteten am 30. Dezember 1952 die Hochzeitsglocken in der Kirchengemeinde St. Maria.

Fünf Kinder kamen zur Welt: Angelika, Bernhard, Christina, Regina und Martin. Bei den ersten drei Namen hatten wir uns bei der Auswahl an das Alphabet gehalten, berichten Annemarie und Siegfried Kees. Heute gehören auch zwölf Enkel und fünf Urenkel zur Familie. „Unsere Familie hält fest zusammen“, sagen Annemarie und Siegfried Kees.

Schwere Schicksalsschläge

Schwere Schicksalsschläge blieben dem Ehepaar, der Familie nicht erspart. Die Töchter Christina und Regina verstarben beide in jungen Jahren an einer Krebserkrankung. Christina Kunzmann geborene Kees hatte berührende Worte gefunden, die zusammen mit anderen Gedanken zum Thema Leben, Krankheit und Tod von den Eltern in einem Erinnerungsband „Spuren“ festgehalten wurden. Unter anderem schrieb sie, als die Kraft schon zu Ende ging: „Trauert nicht so sehr um die Toten. Schließt sie in eure Gedanken ein. Aber vergesst darüber euer eigenes Leben nicht.“ Annemarie Kees: „Nach diesem so schweren Verlust sind wir heute um so dankbarer, wenn es allen in der Familie gut geht. Wir sind sehr stolz auf unsere Kinder, auf die ganze Familie.“

Päpstlicher Orden „Pro ecclesia et pontifice“ verliehen

Beruflich tätig war Siegfried Kees bei der Firma Kreidler als Einkaufsleiter und Prokurist. Nach dem Konkurs der Firma arbeitete er bei der Firma Werner & Pfleiderer. Für sein großes ehrenamtliches Engagement wurde er als Sportpionier der Landeshauptstadt und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Siegfried Kees war viele Jahre im DJK-Sportverband der katholischen Kirche tätig, der von ihm auch mitbegründet worden war. Er war auch einige Jahre zweiter Vorsitzender der Kirchengemeinde St. Antonius in Zuffenhausen. Für seine Verdienste wurde Siegfried Kees der päpstliche Orden „Pro ecclesia et pontifice“ verliehen. Nach wie vor leitet der Jubilar die Seniorenwandergruppe.

Annemarie Kees war bis zur Geburt der Kinder Angestellte bei der Württembergischen Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft. Ehrenamtlich engagiert sich die Jubilarin als Leiterin des Seniorenclubs St. Albert und des Handarbeitskreises vom Frauenbund der Kirchen St. Albert und St. Antonius. Das Ehepaar hat auch viele Reisen unternommen. Unter anderem auch in Etappen den Jakobsweg nach Santiago de Compostela in Spanien.