Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler gratuliert mit Orchideen. Foto: Sebastian Gall

Das Ehepaar Mayer feierte gestern 60 Ehejahre. Dabei musste ihre Liebe am Anfang einige Hürden meistern.

Bad Cannstatt - Rosemarie und Gerhard Mayer bekamen zur Feier ihres 60. Hochzeitstages vom Cannstatter Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler Orchideen und Glückwunschschreiben von OB Fritz Kuhn und Landesvater Winfried Kretschmann überreicht. „Das ist wirklich sehr schön“, sagte Rosemarie Mayer.

Die beiden sind tief verwurzelt in Bad Cannstatt. Rosemarie Mayer wurde sogar im Haus in der Pfalzstraße, in dem sie mit ihrem Mann heute lebt, geboren. Räumlich waren sie sich schon immer nah, Gerhard Mayer ist in der Ihmlingstraße aufgewachsen. Kennengelernt haben sich die beiden aber erst als junge Erwachsene in der Tanzschule. Dabei sah es zu Beginn der Bekanntschaft der beiden Eheleute nicht unbedingt nach einem Liebesglück aus. „Wir haben uns früher immer nur gekabbelt“, sagte die 83-jährige Rosemarie Mayer. Irgendwann habe sich das aber gelegt und die beiden kamen sich näher. Gerhard Mayer fand in einer schweren Zeit Gefallen an seiner späteren Braut: „Ich lag lange mit Typhus im Krankenhaus und Rosemarie hat mich jeden Tag besucht. Das hat mir imponiert.“ In der Folgezeit haben sich die beiden jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit in der Bahn getroffen. „Immer ein schöner Start in den Tag“, sagte der 85-jährige Gerhard Mayer.

Gemeinsame Wohnung meist nur als Ehepaar

Der Weg zur Hochzeit im Jahr 1958 war dann nicht mehr weit, es musste schnell gehen. Denn die damaligen Regeln zum Anmieten einer Wohnung waren streng. Man durfte meist nur als Ehepaar eine neue Wohnung beziehen. Die beiden sind dann in die alte Wohnung von Rosemarie Mayers Eltern gezogen. „Dort haben wir viel selbst renoviert.“

Nach der Geburt ihrer beiden Kinder ging es mit ihnen und zwei befreundeten Ehepaaren mit Kindern immer in den Skiurlaub. „Wir sind 40 Jahre jedes Jahr in die Schweiz in das Berner Oberland gefahren.“ Freundschaft ist für die beiden ein hohes Gut: „Gemeinsam mit seinem Freundeskreis alt zu werden, ist sehr schön.“

Freiräume für langes Miteinander

Ihre vielen Freundschaften haben auch viel zum Bestand ihrer Ehe beigetragen. „Um lange miteinander glücklich zu sein, braucht es Freiräume für jeden.“ Für Gerhard Mayer hieß das, mit seinen Freunden in die Berge zu fahren. „Wir haben einige 4000er erklommen, wie beispielsweise das Matterhorn oder die Westflanke des Eigers.“ Seine Frau nahm sich ihre Freiräume, um Zeit mit ihren Freundinnen und Kolleginnen zu verbringen.

Die beiden hatten aber natürlich auch schwierige Zeiten zu überstehen: „Wir hatten Krankheitsfälle in der Familie. Aber wenn man zusammenhält und füreinander da ist, schweißt einen das zusammen. Die 60 Ehejahre gingen wie im Flug vorbei und im Rückblick waren es sehr, sehr glückliche Jahre.“