Margret Heubach-Paucker fragt nach der Wurzel und der Herkunft des Wortes baddå.
Leserin Margret Heubach-Paucker fragt nach der Wurzel und der Herkunft des Wortes baddå, wobei sie meint, im Remstal würde es mit bardå ausgesprochen. Diese Sprechweise kann für das Remstal zutreffend sein, denn das alte Wort "batten" hat im schwäbischen Sprachgebiet beide Formen. Von Leser Wolfgang Weisser, Sindelfingen, kommt die Mitteilung: Als vor kurzem ein Wolkenbruch niederging, erinnerte es mich daran, dass meine Eltern so einen Vorgang derart kommentierten: "'s badded."
Doch zunächst zu der Bedeutung dieses Begriffes. Schauen wir es uns in einem Beispiel an: Des bissle Rêãngå, des baddåt no lang et. So könnte die Aussage eines Bauern nach einer längeren Hitzeperiode lauten; baddå heißt hier "ausreichen, genügen, nützen", wobei besonders der damit verbundene Nutzen ins Auge gefasst wird. So ist auch der Seufzer einer kranken Person zu verstehen, wenn sie klagt: 's baddåt ällås nemme!
Versuchen wir jetzt, die Herkunft dieses Wortes ausfindig zu machen, und schauen im Wörterbuch der Gebrüder Grimm nach. Was man als Erstes findet, ist die Auskunft, dass "batten" auch im mitteldeutschen, im niederdeutschen, ja sogar im niederländischen Sprachbereich vorkommt. Eine sprachliche Wurzel wurde jedoch noch nicht gefunden, so dass einerseits die Ansicht besteht, dass "batten" aus dem Niederdeutschen entlehnt ist. Andererseits wird vermutet, dass "batten" zu dem Wortstamm "basz" (=baß) - althochdeutsch "paz" - gehöre, was so viel bedeutet wie "besser, mehr".
So lässt sich in diesem komplexen etymologischen Fall nur ein Resümee auf Schwäbisch ziehen: Niks Gnaos wìeß må net. Dafür soll mit einer konkreten, über einhundert Jahre alten Redensart geendet werden: Wenn dr Mã schaffåt ond 's Weib fäschdåt, nì kã 's freile net baddå - oder in Umkehrung: Wenn 's Weib schaffåt ond dr Mã 's Gäld vrblembåråt, nì kã 's eescht räåcht et baddå.
Der Spruch des Tages kommt von Leserin Ute Frei. Sie schreibt: "In einem kleinen schwäbischen Backbuch findet sich auf fast jeder Seite ein Mundartspruch zum Thema Essen, Trinken, Schaffen. Ein Spruch gefällt mir besonders gut: ,Zom Essa: vorliega. Zom Trenka: zrückliega. Zom Schaffa: naliega."'