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Ursel Binder erinnert sich, dass ihre Mutter immer sagte: "Trag amol des Bitzich fort!"

Leserin Margot Bauer-Nill aus Stuttgart möchte gerne wissen, ob es noch jemand gibt, der etwas über den Blauen Anton weiß. Sie schreibt: "Er war eine Angstfigur für kleine Kinder, die nicht brav waren - so wie ,der böse Mann'. Der Blaue Anton hat meine ganze Kindheit begleitet und natürlich nicht nur mich, sondern alle Kinder in dieser Zeit. Wenn es hieß: ,Der Blaue Anton kommt!', war man brav. Diese Figur beschäftigt mich noch heute." Frau Bauer-Nill sucht Personen, die sich ebenfalls daran erinnern können, und bittet darum, Erinnerungen an den Blauen Anton aufzuschreiben und diese an die Zentralredaktion zu senden.

Leserin Ursel Binder aus Backnang erinnert sich an frühere Zeiten, als ihre Mutter immer sagte: "Trag amol des Bitzich fort!" Mit "fort" war ihr Nachbar gemeint, der einige Hasen hatte. Ursel Binder fragt, woher das Wort "Bitzich" stamme, und fügt bei, dass damit Küchenabfälle, also Kartoffelschalen, Salat- und Gemüseabfälle, gemeint waren. Es ist nicht einfach, die Herkunft des Wortes "Bützig" genau zu bestimmen, doch es besteht eine Verwandtschaft mit dem Wort "Bützget", schwäbisch gesprochen Bitzgåt, was in weiten Teilen Schwabens für den Apfelbutzen verwendet wird. Im Wort "Apfelbutzen" steckt mit "Butzen" auch der Ursprung für "Bützig". In der Duden-Etymologie wird davon ausgegangen, dass "Butzen" zu dem im vor einigen hundert Jahren untergegangenen althochdeutschen Verb "boszan" (stoßen, schlagen, klopfen) gehört und "abgeschlagenes, kurzes Stück" bedeutet. So wie Küchenabfälle beschaffen sind, eine einleuchtende Erklärung.

Frau Hofmann aus Stuttgart hat uns originelle Zahlenreime zugesandt, die hier in schwäbischer Lautschrift wiedergegeben werden:

"So seks wiå miår fãêf geit-s kõêne viår mae, miår drei sênd de zwòe õêzige."

"Etz guck no õê Mênsch zwòemìl dìnã, wiå diå drui Weibr iåre viår Kêndr wäågå fãêf Bõmbole ênn seks Lädå rõmmschiggåt õnd diå siebå Daggl brêngåt aacht Bõmbole ênn nØê Gickle. Kãscht dò net zeåmòl vrruckt wäårå?"

Zu unserem schwäbischen Spruch des Tages vom 22. Februar: "I verscheiß mai Hos . . ." sendet uns Leserin Irene Neumann aus Echterdingen eine deftige Ergänzung:

Zwiesproach am Morga zwischa Weib und Mo.

Weib: "Hannes, du hosch dei Onderhemad vr'kartrom o'!"

Mo: "A'waas, siehschd denn du dees schau wiedr!"

Weib: "Weil des vorna vr'schissa hoschd!"