Wenn DHL, Hermes und Co. mal wieder zu spät kommen, sieht sich so mancher in seiner Meinung bestätigt. Aber sind die Paketlieferdienste wirklich so schlecht wie ihr Ruf? Stiftung Warentest hat den Test gemacht.
DHL, Hermes und Co. bringen Verbraucher regelmäßig auf die Palme, wenn es mit der Lieferung mal wieder nicht klappt, wie gewünscht. Doch laut Stiftung Warentest sind Paketlieferdienste besser als ihr Ruf. Im Test seien die meisten Lieferungen „pünktlich und heil“ angekommen, erklärte die Verbraucherorganisation am Mittwoch. Auch die Arbeitsbedingungen in der Branche, die häufig Gegenstand von Kritik sind, haben sich demnach verbessert.
Nach eigenen Angaben orderte Stiftung Warentest 50 Pakete über DHL, DPD, Hermes, GLS und UPS und ließ zehn weitere Bestellungen von Amazon liefern. Ergebnis: „Die meisten Pakete kamen trotz des zerbrechlichen Inhalts pünktlich und unversehrt an. Bruch lieferten nur zweimal GLS und einmal UPS.“ Später als angekündigt seien nur zwei Pakete von Hermes angekommen.
DPD am zuverlässigsten
Am zuverlässigsten bei der Zustellung sei DPD gewesen – und das, obwohl das Unternehmen seine Lieferungen in einem engen Zeitfenster ankündige. Im Gesamtergebnis liegt Marktführer DHL vor DPD und Hermes. Auch die „Schlusslichter“ GLS und UPS erhielten keine schlechten Noten.
Im Bereich Unternehmensverantwortung lobte Stiftung Warentest ebenfalls insbesondere DHL: „Der Dienst verzichtet weitgehend auf Subunternehmer, zahlt bessere Löhne und ergreift mehr klimafreundliche Maßnahmen als die Konkurrenz.“
Die anderen Unternehmen erhielten „befriedigende“ Bewertungen. „Ihre eigenen sozialen und ökologischen Strategien überzeugen zwar, diese finden sich aber oft nicht bei ihren Vertragspartnern wieder“, erklärte Stiftung Warentest. Insgesamt sei das Ergebnis dennoch eine bedeutende Verbesserung im Vergleich zu 2014, als noch drei von fünf Anbietern die Note mangelhaft erhielten.