Die DHL-Packstation in Potsdam (Brandenburg), in der die Paketbombe aufgegeben wurde. Foto: dpa

Der Inhalt des Pakets, das vergangene Woche in einer Potsdamer Apotheke entdeckt wurde, war nach Angaben der Ermittler hochgefährlich und hätte schwerste Verletzungen nach sich ziehen können.

Potsdam - Die am vergangenen Freitag in einer Potsdamer Apotheke entdeckte Paketbombe war mit Batterien zündfähig. „Es war eine Sprengvorrichtung, die bei einer Umsetzung erhebliche Gefahr für Leib und Leben bedeutet hätte“, sagte Innenstaatssekretärin Katrin Lange am Donnerstag im Innenausschuss des Brandenburger Landtags. An einer Metallbüchse mit Nägeln und einem sogenannten Polenböller seien mehrere Batterien angeschlossen gewesen. Daher werde wegen räuberischer Erpressung und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ermittelt.

Der Paketdienstleister DHL wird um eine Millionensumme erpresst. Nach Angaben des brandenburgischen Innenministeriums sind bei der Sonderkommission „Quer“ bis Donnerstagmittag knapp 120 Hinweise eingegangen. Dadurch habe sich bislang jedoch keine heiße Spur ergeben, sagte Landespolizeidirektor Andreas Backhoff. „Darunter sind auch Meldungen zu verdächtigen Paketen, die sich bislang aber stets als harmlos herausgestellt haben.“ Bislang wurden etwa zwei Dutzend verdächtige Sendungen gemeldet.

Experten untersuchten weiter die Paketbombe

Die Sonderkommission arbeite mit Hochdruck, sagte Polizeisprecherin Stefanie Klaus. Experten untersuchten weiter die Paketbombe, die bei dem Einsatz in der vergangenen Woche zerstört wurde. Weitere Spuren würden gesichert. Auch Beweisstücke der bereits im November an einen Online-Versandhändler in Frankfurt (Oder) geschickten Paketbombe werden noch einmal überprüft.

Nach Angaben von Lange war die am 6. November entdeckte Paketbombe von dem Händler sofort als verdächtig eingestuft worden. Daraufhin sei die Sendung von Spezialisten der Polizei untersucht worden. „Auch dabei handelte es sich um eine unbekannte Spreng- und Brandvorrichtung“, sagte Lange. „Wir gehen davon aus, dass auch diese Sendung von dem Erpresser aufgegeben wurde.“