Die Königsblauen besiegten trotz mäßiger Leistung zu Hause in einem glanzlosen Viertelfinale den Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg mit 1:0. Foto: AFP

Kein Pokal-Spektakel auf Schalke: Das Tedesco-Team bezwingt die schwachen Gäste aus Wolfsburg knapp, aber verdient. Ein frühes Tor reicht für den Einzug ins Halbfinale.

Gelsenkirchen - Der FC Schalke 04 kann weiter vom ersten DFB-Pokalsieg seit sieben Jahren träumen. Die Königsblauen besiegten am Mittwochabend trotz mäßiger Leistung zu Hause in einem glanzlosen Viertelfinale den Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg mit 1:0 (1:0). Vor 50 642 Zuschauern in der nicht ausverkauften Veltins-Arena erzielte Guido Burgstaller früh den Siegtreffer für die Gastgeber (10. Minute).

„Es geht nicht um Einzelleistungen, sondern darum, dass wir unbedingt gewinnen wollten“, sagte der Torschütze. Sein Team habe es jedoch versäumt, ein zweites Tor zu erzielen, kritisierte er. „Wir haben einen Fehler gemacht, den hat Schalke bestraft“, sagte VfL-Kapitän Maximilian Arnold. „Wir haben versucht, alles in die Waagschale zu werfen“. Enttäuscht war auch sein Trainer Martin Schmidt. „Wir haben in der zweiten Halbzeit alles versucht, viel versucht. Aber der Druck hat gefehlt.“

Von Verunsicherung war bei den Knappen nichts zu spüren

Der fünfmalige Pokalsieger Schalke erreichte damit zum 17. Mal die Runde der letzten vier Teams. Wolfsburg blieb auch im dritten Anlauf im DFB-Pokal gegen die Knappen ohne Sieg und muss weiter auf seine erste Halbfinal-Teilnahme seit 2015 warten. Der ambitionierte, aber in der Liga erfolglose VW-Club kann zudem nicht mehr hoffen, sich über den Pokal noch für die Europa League zu qualifizieren.

Die Schalker treffen in der Vorschlussrunde Mitte April entweder auf Rekordpokalsieger FC Bayern München, Bayer Leverkusen oder den Vorjahresfinalisten Eintracht Frankfurt. Die Auslosung findet am kommenden Sonntag statt. Letztmals gewann der Club aus dem Ruhrgebiet 2011 im Finale gegen den MSV Duisburg den Pokal. Damals erreichte Schalke auch letztmals ein Pokal-Halbfinale.

Von Verunsicherung war bei den in der Liga zuletzt schwächelnden Knappen nichts zu spüren. Das Team von Trainer Domenico Tedesco begann mit Leon Goretzka, der im Sommer zum FC Bayern wechselt, und agierte anfangs konzentriert, zweikampfstark und zielstrebig. Dabei suchte Schalke immer wieder Umschaltsituationen.

Erst Mitte der ersten Halbzeit beendete der VfL seine Passivität etwas

So entstand auch der Führungstreffer: Schalke eroberte am eigenen Strafraum den Ball und Winter-Neuzugang Marko Pjaca schickte Burgstaller. Der Angreifer aus Österreich sprintete bei seinem Startelf-Comeback auf das Tor der Niedersachsen zu, blieb ruhig, ließ Verteidiger Jeffrey Bruma aussteigen und schoss überlegt ein. Es war das erste Wolfsburger-Gegentor in dieser Pokalsaison.

Erst Mitte der ersten Halbzeit beendete der VfL seine Passivität etwas und bemühte sich um mehr Offensivaktionen. Yunus Malli hatte Pech, als ein Schuss aus der Distanz an die Unterkante der Latte und danach kurz vor die Torlinie klatschte (24.). Ansonsten lieb das Spiel des Liga-13. zu harmlos, Schalke ließ bei mehreren Kontergelegenheiten die anfängliche Präzision vermissen.

Wie beim 1:2 gegen Werder Bremen am vergangenen Wochenende verpassten es die Hausherren, ein zweites Tor zu erzielen. So hatte der Liga-Fünfte Glück, dass den Profis von VfL-Trainer Schmidt wenig einfiel und der ansonsten unauffällige Goretzka nach Chance von Daniel Didavi kurz vor Schluss per Kopf auf der Linie rettete. Insgesamt gelang Schalke ein verdienter, aber unspektakulärer Arbeitssieg.