Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben den DFB-Pokal gewonnen. Foto: Bongarts/Getty Images

Der DFB-Pokal geht zum sechsten Mal an die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. Das Finale gewannen die Niedersachsen mit 1:0 gegen den Bundesliga-Rivalen SC Freiburg.

Köln - Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben ihre nationale Vormachtstellung untermauert und zum sechsten Mal den DFB-Pokal gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Stephan Lerch setzte sich am Mittwoch in einem hochklassigen Finale in Köln mit 1:0 (0:0) gegen den Bundesliga-Rivalen SC Freiburg durch. Vor 17 048 Zuschauern im RheinEnergieStadion bescherte die polnische Nationalspielerin Ewa Pajor dem Titelverteidiger mit ihrem Siegtreffer in der 55. Minute den fünften Cup-Erfolg hintereinander.

Die ohnehin verletzungsgeplagten Breisgauerinnen mussten bei ihrer ersten Endspielteilnahme auch noch ohne Nationaltorhüterin Merle Frohms (Kapselriss am Finger) auskommen, hielten dennoch lange gut mit. Am Ende aber musste sich das Team von Jens Scheuer den routinierteren Niedersächsinnen geschlagen geben. Der direkte Vergleich von Frohms mit der deutschen Nummer eins auf der Gegenseite, VfL-Keeperin Almuth Schult, fiel gut fünf Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli) aus.

Vor den Augen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der anschließend die Siegerehrung vornehmen sollte, und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sowie weiteren prominenten Gästen übernahm der Favorit aus Niedersachsen zunächst die Initiative. Doch die leidenschaftlich kämpfenden Freiburgerinnen überstanden den ersten Ansturm des Bundesliga-Spitzenreiters und setzten immer wieder eigene Nadelstiche.

Wolfsburg brachte den Vorsprung routiniert über die Zeit

Als Sara Björk Gunnarsdottir den Ball vor dem eigenen Strafraum vertändelte, zog Anja Hegenauer sofort ab, verfehlte aber knapp das VfL-Tor (9.). Wenig später musste DFB-Torfrau Schult in höchster Not gegen Jung-Nationalspielerin Klara Bühl eingreifen, um den Rückstand des Favoriten zu verhindern. Der Cup-Verteidiger hatte große Mühe, trotz optischer Überlegenheit gute Chancen zu kreieren und musste bei Ballverlusten höllisch auf die Tempogegenstöße des SC aufpassen. Erneut war es Schult, die bei einem Konter rechtzeitig aus ihrem Gehäuse kam und gegen Sandra Starke (29.) rettete. Sharon Beck vergab zehn Minuten vor der Pause die nächste Chance des Außenseiters.

Erst in der 42. Minute hatte Wolfsburg die erste große Chance zur Führung, als sich Pernille Harder auf der rechten Seite durchsetzte. Doch VfL-Torjägerin Pajor scheiterte nach der Flanke der dänischen Nationalspielerin mit einem spektakulären Fallrückzieher an der toll reagierenden SC-Ersatzkeeperin Lena Nuding.

Sichtlich aggressiver und zielstrebiger kamen die „Wölfinnen“ aus der Kabine, die Führung lag in der Luft. Und sie fiel auch zehn Minuten nach Wiederanpfiff: Harder ließ erst zwei Gegenspielerinnen aussteigen, traf dann aus rund 15 Metern zwar nur den Pfosten, doch die Polin Pajor war zu Stelle und musste nur noch zum 1:0 einschieben. Mit dem Gegentreffer war der Widerstand der Freiburgerinnen gebrochen, und der nun deutlich überlegene VfL brachte den Erfolg routiniert über die Zeit.