Der Countdown für die WM in Brasilien beginnt für Deutschland mit einem Test gegen Paraguay. Bundestrainer Löw baut wieder auf seine Stars. Nur die zuletzt verletzten Münchner Schweinsteiger und Götze sowie ihr Teamkollege Kroos fehlen im ersten Aufgebot. Foto: dpa

Der Countdown für die WM in Brasilien beginnt für Deutschland mit einem Test gegen Paraguay. Bundestrainer Löw baut wieder auf seine Stars. Nur die zuletzt verletzten Münchner Schweinsteiger und Götze sowie ihr Teamkollege Kroos fehlen im ersten Aufgebot.

Frankfurt/Main - Bundestrainer Joachim Löw sieht die Fußball-Nationalmannschaft schon im „Landeanflug auf Brasilien“ und baut zum Auftakt der WM-Saison wieder auf seine Stars aus München, Dortmund und Madrid. Nach den notgedrungenen Personal-Experimenten auf der USA-Reise kehren für das Testländerspiel gegen Paraguay am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) wichtige Säulen wie Kapitän Philipp Lahm, Manuel Neuer, Sami Khedira, Mesut Özil oder Mats Hummels ins DFB-Team zurück. Für die Münchner Bastian Schweinsteiger und Mario Götze kommt die Partie in Kaiserslautern nach ihren Verletzungen aber noch zu früh. Ihr Teamkollege Toni Kroos blickt Vaterfreuden entgegen und bleibt daher bei seiner Frau in München.

Der Test gegen die Südamerikaner ist für Löw die erste wichtige Prüfung auf dem Weg zur Titelmission im kommenden Sommer. „Es ist ein Vorglühen für die WM in Brasilien“, sagte Löw. Und: „Es ist keine Aufwärmübung, sondern ein ernsthafter Test.“ Im Gegensatz zu den Vorjahren verzichtet Löw beim ersten Länderspiel zum frühen Saisonzeitpunkt nicht freiwillig auf feste Größen seines Kaders. 21 Spieler stehen insgesamt im Aufgebot: Fünf aus Dortmund, vier aus München und gleich sieben Profis, die für Clubs in England, Spanien und Italien spielen.

Götze und Schweinsteiger müssen in München noch an ihrer Fitness arbeiten. „Er ist noch nicht in der körperlichen Top-Verfassung. Wir haben uns gemeinsam entschieden, dass er in München bleibt und im September im Vollbesitz seiner Kräfte wieder zur Verfügung steht“, sagte Löw über Schweinsteiger. Der Vize-Kapitän fehlt damit zum wiederholten Male bei einem Testspiel und kann erst im September im Gastspiel auf den Färöer sein 100. Länderspiel bestreiten.

Mit Bayern-Trainer Pep Guardiola hatte der DFB-Chefcoach am Mittwoch die Personalie Schweinsteiger intensiv besprochen. Beide Trainer betonten unabhängig voneinander ihre Wertschätzung für den Fußballer des Jahres. „Er hat eine überragende Saison gespielt. Selbstverständlich wird er bei den Bayern immer einen Platz finden, wenn er fit ist. Er ist ein überragender Stratege“, sagte Löw. Der Neu-Bayer Götze hat nach seiner Muskelblessur im Mai sogar noch mehr Nachholbedarf als Schweinsteiger. „Götze gehört dazu. Es wird noch dauern, bis er seine Leistungsstärke wieder erreicht“, sagte Löw.

Paraguay ist ein Gradmesser

Auch ohne das Bayern-Trio bleibt der Fakt: Löw will seine bestmögliche WM-Formation schon im ersten Saisonspiel sehen. „Ich freue mich sehr, dass wir nun zum ersten Mal seit fünf Monaten wieder viele Spieler dabei haben, die das Gerüst der Mannschaft bilden“, sagte Löw. Beliebt war der August-Termin noch nie. Auch in diesem Jahr stellt sich die Form-Frage. Gerade Löws Auslands-Septett steckt angesichts des noch späteren Saisonstarts noch in der Vorbereitung.

Paraguay ist dennoch ein Gradmesser und wurde als Südamerika-Team bewusst gewählt. Brasilien ist schon jetzt im Fokus. „Oberste Priorität hat, dass wir uns für die WM qualifizieren. Dazu haben wir schon im September die Chance. Wir sind im Landeanflug auf Brasilien, können den Zuckerhut schon sehen. Wir wollen die Qualifikation ohne Niederlage überstehen“, sagte Löw. Schon in einem Monat kann mit Siegen gegen Österreich (6. September) und die Färöer (10. September) und durch Unentschieden der Konkurrenten aus Schweden und Irland (6. September) das WM-Ticket gelöst werden.

Ihren Stil wird die Nationalmannschaft in der WM-Saison nicht ändern, versprach Löw. „Es gilt, unser Offensivspiel zu verfeinern. Wir haben uns verbessert, was schnelles Passspiel und Raumaufteilung angeht. Wenn wir diese Dinge in die Waagschale werfen, sind wir schwer zu stoppen“, betonte der Bundestrainer.