Mehr Bilder von Klose gibt's hier. Foto: dpa

Der Nationalstürmer träumt sogar von der WM 2014 – Nicht einmal Jahrhundert-Rekord sicher.

Köln - Schluss, aus, das war's. Klose verlässt den FC Bayern, Klose ist sich mit Besiktas Istanbul einig, Klose zieht sich allmählich aufs Altenteil zurück. So sprach das Orakel vor gar nicht langer Zeit. Als sich die Nebelschwaden über der Gerüchteküche verzogen hatten, war Klose immer noch da. "Quatsch", sagte er, "ich verschwende keinen einzigen Gedanken daran, den Verein zu verlassen."

Jetzt, wo es gerade so schön ist. Bei der WM in Südafrika hat Klose zu seiner alten Form zurückgefunden, und selbst sein so kritischer Vereinstrainer Louis van Gaal, der ihn monatelang ignoriert hatte, setzt plötzlich auf ihn: Klose hat in der jungen Bundesligasaison einen Stammplatz beim FC Bayern - soweit man dort überhaupt Anspruch auf dauerhafte Beschäftigung an vorderster Front haben kann. "Es war nicht einfach, am eigenen Leib zu spüren, wie es ist, Ersatz zu sein", sagt Klose über seine Durststrecke in der vergangenen Saison. Es zeichnet einen Klassemann wie ihn aus, daran nicht zu verzweifeln - eher geht Klose gestärkt aus dieser Leidenszeit hervor.

Denn Kloses Torhunger ist längst nicht gestillt. Die WM 2014 werde er wohl nicht mehr in Trikot und kurzer Hose erleben, hatte er noch in Südafrika gemutmaßt. Jetzt ist von einem baldigen Rücktritt aus der Nationalmannschaft keine Rede mehr. Jetzt denkt er sogar über die EM 2012 in Polen und der Ukraine hinaus - bis zum Turnier in Brasilien, bei dem er dann 36 Jahre alt wäre: "Wenn ich mich in vier Jahren noch fit fühle und die Leistung stimmt - warum nicht?"