Den ersten Schock bereits verdaut: die deutschen Fußballerinnen Sara Däbritz, Kathrin Hendrich und Sydney Lohmann (von links) Foto: dpa/DFB

Champagnerlaune wollte sich vermutlich nicht so richtig einstellen, aber dennoch feierte der DFB seine Fußballerinnen: Bei einem Bankett, das die Stimmung nach der Finalniederlage etwas hob.

Nach richtig Feiern war vermutlich keiner der deutschen Fußballerinnen zumute. Trotzdem stieß das Team am Sonntagabend bei einem vom Deutschen Fußballbund (DFB) ausgerichteten Bankett auf die EM-Leistung der Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg an. Auch wenn der Titel nicht an die Deutschen, sondern nach dem 2:1 in der Verlängerung an die englischen „Lionesses“ ging.

Die Bilder, die der DFB veröffentlichte, sehen nicht nach großer Champagnerlaune aus. Etwas verloren steht die deutsche Kapitänin Alexandra Popp da, die das Finale wegen einer Verletzung verpasste, mit einem Getränk in der Hand da. Ihre Mannschaftskolleginnen Sara Däbritz, Kathrin Hendrich und Sydney Lohmann sehen auf einem anderen Foto so aus, als hätten sie den ersten Schock über die späte Niederlage zumindest schon ein bisschen verdaut.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff und der Bundestrainer der Herren, Hansi Flick, waren vor allem dazu da, Mut zuzusprechen und Aufbauarbeit zu leisten.

Trost von Bundeskanzler Scholz

Trost gab es auch von Bundeskanzler Olaf Scholz, der die Fußballerinnen noch im Wembley-Stadion in der Kabine besuchte. „Die Ansprache von unserem Bundeskanzler war toll. Er hat versprochen, dass er den Frauenfußball auch in Zukunft unterstützen möchte, damit wir das Turnier nachhaltig mit nach Deutschland nehmen können“, sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften.

Bundestrainerin Voss-Tecklenburg war ebenfalls vom Austausch angetan: „Olaf Scholz hat mir versprochen, dass wir uns treffen werden, für die Zukunft, um die Themen anzugehen und der feste Wille da ist, jetzt auch Nachhaltigkeit aus diesem Turnier mitzunehmen.“

Auch die enttäuschten Spielerinnen freuten sich über den Besuch des Kanzlers in Begleitung von Innenministerin Nancy Faeser, stilecht mit Merle-Frohms-Trikot unter dem Blazer, und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. „Er hat gute Worte gefunden. Das ist eine sehr respektvolle Geste, dass er den Weg auf sich genommen hat, um uns zu sehen“, sagte Abwehrchefin Marina Hegering. „Er hat gesagt, wir können stolz auf uns sein und dass wir viele in Deutschland erreicht haben“, berichtete Jule Brand.